Montag, Februar 11, 2008

Dungeons & Dragons 4E

Moin.

Wie die meisten vermutlich schon gehört haben, kommt Mitte des Jahres die vierte Edition von D&D. Und ich möchte jetzt mal darlegen, warum ich mich so wahnsinnig darauf freue.


Vorher: Als ich das erste mal ins aktuelle Spielerhandbuch schaute (mein erster Kontakt mit D&D), erblickte ich die Klassentabellen mit den Save und BAB Progressions und dachte mir: Das muss ein furchtbar kompliziertes Spiel sein. In der Tat hab ich die Saves immer noch nicht im Kopf und ich spiel jetzt seit nem halben Jahr fast wöchentlich.
Nachher: Die Progressions gibts so nicht mehr. Alle Charaktere kriegen immer ihre halbe Stufe plus eventuelle Boni von Klassen und anderen Spielelementen.


Vorher: Die nicht so regelversierte Spielerin in unserer Runde hat vor mir angefangen und erst in den letzten Wochen langsam verstanden, für welche Zauber sie eine Touch Attack würfeln muss, wann sie einen Caster Level Check braucht. Wie sich der Save DC für ihre Sprüche berechnet weiß sie, glaube ich, nicht.
Nachher: Rettungswürfe sind abgeschafft. Es würfelt jetzt immer der Magier gegen die Defences (Reflex, Fortitude, Will) des Ziels. Touch Attacks gibts nicht mehr; das sind jetzt einfach Angriffe gegen den Reflex-Wert.


Vorher: Jedes mal wenn ich Charaktere baue, nervt es mich tierisch die Skill Points zu verteilen.
Nachher: Jeder kriegt seine halbe Stufe auf jeden Skill. Besonderes Training gibt einen fixen Bonus.


Vorher: Neulich habe ich für einen Abend eine Halbling-Schurken Stufe 1 gespielt. Wie sich das gehört, wollte ich eigentlich Weapon Finesse nehmen, denn mit Stärke statt Geschick anzugreifen hätte einen Unterschied von +5 gemacht. Nicht nur, dass ich das eigentlich gerne hätte haben sollen, damit der Charakter nicht völlig abstinkt gegen die Krieger, ich konnte das nicht nehmen, weil man dafür BAB1 braucht, was Schurken auf der ersten Stufe nicht haben.
Nachher: Spezialfähigkeiten der einzelnen Klassen benutzen von Vornherein das Lieblingsattribut der Klasse. Der Schurke darf mit Dex sneaken, der Paladin mit Cha smiten und der Magier macht seine neue erworbenen Zauberwürfe mit Int. Darüber hinaus soll der Schurke dann auch gegen Untote was tun dürfen, was mich den Abend ganz tierisch nervte.


Vorher: Einen anderen Abend spielte ich dann mal einen höherstufigen Ritter, weil ich auf meine Psionikerin gerade mal keine Lust hatte. Die Lust kam dann ganz schnell wieder, denn der Ritter war zwar nicht uneffektiv, aber im Vergleich zu Psionikern/Magiern furchtbar langweilig. Keine interessanten Ressourcen mit denen man arbeiten kann. Öde! Aus dem gleichen Grund hat jetzt auch ein anderer Spieler seinen Zwergenkrieger gegen einen Abjurant Champion getauscht.
Nachher: Alle Klassen bekommen Fähigkeiten die sie immer benutzen dürfen, Fähigkeiten die nur einmal pro Begegnung funktionieren und solche die nur einmal am Tag angesagt sind. Dann ist der Magier nie ganz leer und der Krieger nicht langweilig.


Vorher: Es begab sich dann auch, dass ich mal leitete. Nachdem die letzten Abende in großer Zahl Aberrations und Untote geschnetzelt wurden, wollte ich ein paar Außenseiter Externare. Aber was sollte denn rein in die Adamant-Mine? Dämonen oder Teufel? Ich entschied mich für Teufel, weil die Blitz-Elementaristen sonst den Abend wahrscheinlich keinen Spaß gehabt hätte, aber das Abwägen zwischen Feuer- und Blitzresistenz war doch ein bischen mau.
Nachher: WotC verkündet, dass Dämonen und Teufel jetzt stärker unterschieden werden. Nebenbei wird die Kosmologie aufgeräumt.


Vorher: Dann ging es daran die Mine auch zu bevölkern. Oh, diese Pein namens Challenge Rating, wenn mehrere Monster mitmachen sollen!
Nachher: Alle Monster haben ein Level. Ein Charakter der Stufe x, sollte es mit einem Monster der Stufe x aufnehmen können. Wenn man also vier Charakter hat, stellt man vier Monster hin. Gewisse Obermonster zählen für zwei oder vier normale Monster. Das versteht sogar der Stefan.


Vorher: Dann gings also los mit mir und meinen Teufeln. Und ich hatte dann so meine Probleme mit dem halben Dutzend zauberartigen Fähigkeiten, die jeder von denen so dabei hatte.
Nachher: Monster haben alle ihre eigenen Fähigkeiten und somit oft deutlich weniger als vorher. Alle Fähigkeiten, die ein Monster hat, werden bei der Monster-Beschreibung beschrieben, so dass man nicht mehr im Spielerhandbuch nach den Zaubern wühlen muss.



Genug der Anekdoten. Was gefällt dem Stefan noch?

- Die Jungs haben scheinbar verstanden, wie mans richtig knuspern lässt, denn Zwerge wohnen jetzt aufm Berg, die Elfen im Wald und - neu - die Halblinge am Fluss.

- Die komische Kosmologie wird auf fünf Bereiche reduziert, wo man nach Belieben kleine Reiche reinsetzen kann. Das hat schon der WoD gut getan. Wer konnte sich auch schon den Unterschied zwischen Negative Energy Plane und Plane of Shadows merken?

- Effekte, bei denen man Runden zählen oder Minuten schätzen muss, sollen verschwinden. Hervorragend, weil ich verzähl mich ganz bestimmt einmal am Abend.

- Man munkelt und ich möchte es glauben: Effekte wie Fliegen oder Dunkelsicht gibts erst ab Stufe 10. Dann kann man sich zu Beginn der Karriere noch mal von so banalen Dingen wie Gräben und Dunkelheit aufhalten lassen.

- Fakt ist: Dem Prestigeklassen-Wahn wurde der Hahn zugedreht. Man fragte sich ja schon, warum die D&D-Klassen überhaupt 20 Stufen haben, wenn jeder schon ab Stufe 3 eine Prestigeklasse nimmt. Nun erhält man also ab Stufe 11 einen sog. "Paragon Path", auf dem man zusätzlich zu seiner Klasse aufsteigt. Ein Stufe-15-Charakter ist also immer noch Kämpfer und dann vielleicht zusätzlich Chivalier 5.

12 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mensch, da bekomme sogar ich als D&D-Hasser mal Lust mir irgendwann die 4te Edition anzusehen.

Neben den üblichen Aufräumarbeiten scheinen sie sich ja darauf besonnen zu haben die Stärken von D&D zu betonen und es in Richtung der Errungenschaften im Computer-RPG und MMORPG Bereich zu entwickeln. Das meine ich gar nicht ironisch (man könnte es ja so verstehen).

Starke Betonung und Nutzung des Charakterlevels als wesentlicher Machtindikator, einfache spezialisierte Klassen (Komplementarität, ein Attribut pro Klasse etc.)

D&D bringt das was am Computer Spaß macht an den Spieltisch, das muss nicht falsch sein. Auf jeden Fall werden sie damit einfacher die Kunden gewinnen können, die andere RPGs nicht kriegen.

Anonym hat gesagt…

Ich schaue mir die Previews auch recht interessiert an, ob ich zuschlage weiß ich noch nicht. vorteil für meine Gruppe wären auf jedenfall die deutschen Regelwerke von F&S.

Mir gefällt dass was ich von D&D 4 gehört habe aber auch bis jetzt recht gut und das von mir als D&D -Hasser.

Anonym hat gesagt…

Ja, da kann ich dur nur zustimmen. Ich bin auch sehr gespannt. Ich weis zwar nicht, ob es gut ist, wenn man SPieler beid er Verteidigung Saves nciht mehr Würfeln lässt (dafür im Angriff, bei Zaubern), aber bisher hat das ja auch schon funktioniert (AC). Wir werdens sehen. Im Zweifel ist ein Umbau hier ja auch kein grosses Problem.

Anonym hat gesagt…

Ich bin mit den Prestigeklassen nie so richtig warm geworden, von daher klingt das, wie es geregelt werden soll, in meinen Ohren ziemlich gut! Einige andere Sachen klingen durchaus auch gut durchdacht, bleib weiter dran ;)

Anonym hat gesagt…

danke, das klingt doch mal gar nicht schlecht. Da könnte man sich die vierte Ed. galtt überlegen...

Anonym hat gesagt…

Freue mich auch schon aufs neue D&D. Frage mich nur ob es Hierzulande ein erfolg wird, denn die neue WoD ist hier ja auch nicht gut angekommen...

Anonym hat gesagt…

Also so was ich von der 4ten Edition gehört habe, kommt mir ein bisschen das Grausen. Ich spiele und Leite D&D Spiele seit der 2ten Edition und muss sagen mir hat schon immer das komplexe Regelwerk gefallen. Ok die 2te Ed war noch ein bisschen Murks aber seit 3.5 find ich D&D wirklich genial. Ich finds schade das die Prestige Klassen wegfallen und das Spiel so stark vereinfacht wird, für mich hört sich das ganze wie ein WoW auf P&R Basis an. Ich meine D&D lebt doch von seiner Vielfalt, mit Normalen und Prestigeklassen besitz D&D über 500 Klassen, ich meine das ist eine rießige Auswahl. Für jeden ist da etwas dabei und die kombinations Möglichkeiten sind fast unbegrenzt, oder wer hat schonmal eine Shugenja oder nen Wu Jen gespielt? Auch die rießge Kosmologie ist interessant, abenteuer in den Planes in Sigil oder in den Neun Höllen.
Auserdem hier wird über das Challenge Rating gemeckert, man weiß nicht was für Monster man in den Dungeon setzen soll, ich mein jemand der sich so anstellt sollte ganz schnell wieder an den PC und WoW einlegen. Weiß jemand überhaupt was das Wort Spielleiter bedeutet? Man ist der Meister, der jenige der entscheidet, man kann einer Stufe 1 Gruppe einen alten Roten Drachen vorsetzen und sie die Begegnung überleben lassen. Was zählt ist die Fantasy des Spielleiters. Da wird eben im laufenden Spiel die HPs des Monsters angepasst, wenn man merkt die Gruppe killt das Obermonster zu schnell dann werden einfach schnell die HPs verdoppelt. Ich spiele öfter mit Anfängern und die Hexenmeisterin hat keine Ahnung welcher Zauber eine Touch Attack benötigt und welcher nicht, da habe ich ihr einach ne kleine Tabelle erstellt wo das dann ganz schön aufeschlüsselt drin steht, auserdem sage ich meinen Spielern immer: Fragt ob ihr etwas machen könnt, fragt einach. Wenn eine D&D Runde schlecht läuft dann liegt es fast immer an dem Spielleiter. Die Regeln sind eher Richtlinien wie man es machen könnte, aber der Spielleiter kann oft genungt Regeln brechen ohne das es die Spieler merken.
Das liebe ich an der 3.5 Ed es gibt unglaublich viele Charakter Klassen verdammt viele Regeln, alles Anregungen wie man es machen könnte aber nicht muss.
Meine jetzige Gruppe hat gerade ihr erstest Abenteuer hinter sich, drei von ihnen spielen einen Psionic Monk (eine Charakter Klasse die es so nicht gibt und stark an den Anime Naruto angelegt ist). Eine spielt einen gefallenen Engel (Mischung aus Tiefling, Aasimar) und eine andere spielt eine Barden Schurken Kombi. Alle zwischen Stufe 1 und 2 und ich habe denen am Ende einen Monk der Stufe 10 vorgesetzt und sie haben überlebt (und sich gefreut) aber nur weil ich es so wollte.
Wer ein D&D Game leitet sollte immer daran denken das er alle Möglichkeiten offen hat und umso komplizierter die Regeln umso kreativer kann der Spielleiter sein. Jetzt sehe ich wie die Regeln weiter zusammen schrumpfen, schade.

Stefan / 1of3 hat gesagt…

Merkwürdig. Ich wusste gar nicht, wer alle meinen Blog liest. Zauberer, was tust du hier? Ich meine du beschreibst hier direkt, mindestens zwei schwere Verstöße gegen Punkt 11 und 12.

Anonym hat gesagt…

Sorry ich habe deine Punkte nicht gelesen, aber es gibt halt unterschiedliche Herangehensweisen, ich erlaube meiner Gruppe immer alles und erstellemeine Abenteuer selbst.
Bei Punkt 1, 2 und 3 stimme ich dir voll zu,
Punkt 4 mach ich anders meine Gruppe weiß so gut wie nie was los ist, was den Mystery und Gruselfaktor erhöht,
bei Punkt 5 mache ich das willkürlich manche in der Gruppe haben etwas mit einander zu tun andere nicht so sorgt man auch für nen ordentlichen Culture Clash (denke an die eine Gruppe bestehend aus 2 Drow, nen Tiefling, nen Aasimar und nen Orc), kann für echte zusätzliche Spannung in der Gruppe sorgen wenn man nicht weiß, ob der jenige der neben mir kämpft mir nicht vielleicht im nächsten Augenblick in den Rücken fällt,
bei Punkt 6 stimme ich voll zu, Rollenspiel sollte nciht in Arbeit ausarten,
bei Punkt 7 mach ichs anders ich spiele immer mit verdeckten Karten und lächle die ganze Zeit, erhöht meiner Meinung nach die Spannung,
bei Punkt 8 stimme ich dir zu, ich gebe meinen Spielern auch immer die Möglichkeit Licht ins Dunkle zu bringen,
Punkt 9 hast du auch recht,
Punkt 10 mach ich fast genauso,
Punkt 11 mach ich teils teils so, aber manchmal wird schon das Regelbuch ausgegraben
Ok Punkt 12 das handhabe ich wirklich anders, weil ich nach unzähligen Spielen und Gruppen gemerkt habe das nur ein Spieler in der Gruppe sein muss der sich verdammt gut mit den Regeln auskennt um das Gleichgewicht komplett zu kippen, besonders Mönch, Dieb und Psioniker eignen sich vorzüglich viel Chaos für den SL zu produzieren, oder aber die Gruppe stellt sich ausergewöhnlich dumm an, deswegen passe ich in der laufenden Geschichte immer wieder die Monster an damit die Spieler weder zu schnell noch zu langsam voran kommen, auch erschaffe ich nach belieben NPC neu, weil es ist leider schon öfter vorgekommen das der Questgeber von der Gruppe gemäuchelt wurde (Drow und Tiefling sind wirklich schrecklich).
Aber ich muss nun leider zugeben das ich als SL ein Notebook verwende sammt ein paar wirklich guten NPC, Town, Inn, Monster Generatoren, auserdem liegen alle Quellenbücher als PDF file bereit mit Suchfunktion wirklich schön.
Während meine Spieler ihren erkömmlichen Papierbogen verwenden.
Ohne Notebook würde ich dir auch bei Punkt 12 zustimmen weil dann wirds wirklich stressig ständig die Monster anzupassen, aber digital ist das fast kein problem. Auserdem ist das Notebook auch gleich ein guter Sichtschutz und mit Passwort weiß man sicher das die Spieler nciht spicken wenn man mal aufs Klo geht.

Stefan / 1of3 hat gesagt…

Das war auch eher ein Scherz. Ich war nur überrascht nur, dass hier auch gelesen wird, wenn man mit mir über den Spielstil nicht einer Meinung ist.

Anonym hat gesagt…

ich hatte noch nicht die gelegenheit die neue version zu spielen. ich hab das buch aber neulich in der hand gehabt. was mir aufgestossen ist, sind die unzählichen verschiedenen angriffe, die sich so im verlaufe der stufenaufstiege ansammeln. sei es nun daily oder encounter. ist das nicht total unübersichtlich? das kann sich doch keiner merken, wenn man für einen nahkampfangriff 20 mögliche varianten zur auswahl hat.
wäre es designtechnisch nicht besser gewesen, für jede klasse nur ein paar (so 5) attack-varianten einzuführen, welche sich im laufe des charakterlebens mit den stufenaufstiegen verbessern (mehr damage, mehr ziele, mehr reichweite)?

Anonym hat gesagt…

ups. sorry für meinen schwer verständlichen letzten kommentar. ich hab mir noch mal die regeln angeguckt.
vorher dachte ich, dass man einfach alle kräfte bekommmt, wenn man eine stufe aufsteigt. aber die auswahl ist ja eingeschränkt. so ist es dann auch wieder übersichtlich und man hat nicht 153 encounterangriffe zur verfügung.
sorry, für den doppelpost.