Nabend.
Mir ging neulich durch den Kopf, welche Faktoren die Zugänglichkeit von Regeln beeinflussen. Ich kam zu folgenden Eigenschaften und Abstufungen:
Indiziertheit: Die Regel lässt sich finden, wenn man in Inhaltsverzeichnis oder Index sucht. Das ist quasi die Grundvoraussetzung und sollte unbedingt gegeben sein.
Namhaftigkeit: Die Regel lässt sich nicht nur finden, sie hat einen Namen. Gewisse Regeln können dann unter der Bezeichnung sogar über das Spiel hinaus bekannt werden (z.B. "Bringing Down the Pain", "Fanmail"). Wenn man sowas macht, sollte man darauf achten, dass die Namen für einzelne Regeln nicht zu ähnlich sind. Nobilis benennt etwa alle Regeln mit "[Plant] Law". Das ist der Erinnerung nicht dienlich.
Bildhaftigkeit: Die Bezeichnung der Regel gibt dem Benutzer schon eine Vorstellung von den Effekten in der Fiktion. Die Regel an sich ist also in gewisser Weise fiktional. Diese Eigenschaft ist besonders dann nützlich, wenn der Spieler zwischen verschiedenen Effekten auswählen soll. Er kann z.B. Ritter werden oder Barbar, statt nur Defensiver Kämpfer oder Offensiver Kämpfer.
Damit das was bringt, muss das Bild schon von außerhalb des Spiels bekannt sein oder man muss hinreichend Aufwand treiben, damit es dem Spieler was sagt. Diese Informationsvermittlung sollte - und das ist unerwartet - abseits von der Beschreibung der Regel passieren, etwa im Hintergrundkapitel. Das Bild muss so oder so schon etabliert sein, wenn der Rezipient an die Regel kommt.
Repräsentiertheit: Die Regel wird in den benutzen Spielmaterialien repräsentiert. Wenn auf dem Charakterbogen "Menschlichkeit" steht, wird es vermutlich eine Regel geben, die sich damit befasst. Wenn eine Schüssel mit Glassteinchen auf dem Tisch steht, wird das wohl irgendwas bedeuten.
Schematisiertheit: Eine Unterform von Repräsentatiertheit. Und zwar gibt die Repräsentation schon Aufschluss über die Funktionsweise. Wenn unter Menschlichkeit zehn Kringel stehen, geht der Wert wohl bis zehn. Wenn von Stärke und Konstitution ein Pfeil auf Zähigkeit geht, gehen wir davon aus, dass sich Zähigkeit aus Stärke und Konstitution berechnet.
Und zu guter Letzt:
Konformität mit üblichen Gesellschaftsspielen: Ich meine damit ganz basale Dinge wie: Hohe Zahlen sind normalerweise gut. Wenn man Spielkarten verwendet ist der König höher als die Dame.
Sonntag, Juli 18, 2010
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3 Kommentare:
Jip, stimmt, kluge und passende Worte ohne dummes Gelaber. Kommt einfach auf den Punkt. :)
Ich stimme Taysal und dir, 1of3, zu. Aber du solltest dringend an den Namen der Regeln in B&B arbeiten. ;)
Will ich gerne versuchen. Kannst du das genauer spezifizieren? Welche Regeln brauchen bessere Namen?
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