Moin.
Ich möchte heute kurz einmal darauf eingehen, wie man für sein Spiel Charakterwerte festlegt (vorausgesetzt man will so welche haben).
Typischer Weise ist es ja so: Charaktere haben unterschiedliche Werte, welche die Spieler dann aufrufen, damit der betreffende Charakter zu dem Wert passende Dinge leistet.
Wir erkennen sofort, dass diese einfache Sache schon mehrstufig ist. Anders ausgedrückt: Die Werte sind Prozesse für die Spieler, die quasi nur zufällig gebündelt und an einen Charakter getackert sind.
Eine Alternative wäre also das zu lassen. Werte werden nicht gebündelt oder nicht an Charaktere getackert. (Bei Capes beispielsweise ist technisch gesehen alles ein "Charakter", was ein Wertebündel verpasst bekommt.)
Wir nehmen aber mal an, wir wollen ganz klassische Charakterwerte. Charaktere haben verschiedene Werte und der Besitzer des Charakters hat eine gewisse Wahlfreiheit, welche Werte sein Charakter gut oder schlecht haben soll.
Wie legt man als Autor dann fest, welche Werte ein Charakter haben können soll?
Eine Frage, die ich zu meinem Erschrecken, immer wieder lese, ist welche (oder wie viele) Attribute das Spiel haben soll. Damit wird dann gemeint, ob Charaktere durch Körper, Geist und Seele beschrieben werden oder durch Stärke, Gechicklichkeit, Ausstrahlung und Intelligenz. Oder was auch immer.
DIESER ANSATZ IST MIST!
Wir haben gesehen, dass Spieler die Charakterwerte benutzen, um den Charakter Dinge leisten zu lassen. Wenn ich also als Designer einen Satz Charakterwerte vorgebe, dann muss ich mir Gedanken machen, welche Dinge die Charaktere leisten sollen.
Wenn ich als Designer diese Frage nicht beantworten kann, weil ich etwa keine Core Story vorgeben will, kann ich keinen solchen Satz von Charakterwerten vorgeben. (Da bietet sich dann das Trait Pattern o.ä. an.)
Diese Überlegung ist sehr abstrakt, deshalb machen wir ein Beispiel: Ich will ein Spiel über Monsterjäger bauen.
Man überlegt sich zuerst: Was sollen Monsterjäger tun?
Naja... Sie sollen z.B. Kämpfen, dem Monster Fallen stellen, ein bischen Okkultismus für Schutzkreise o.ä. können, und vielleicht Medizin, wenn das Monster einen gebissen hat.
Diese Dinge schreibt man auf ein Blatt Papier. Man fängt also, um mal klassische Terminologie zu benutzen, niemals mit "Attributen", sondern immer mit "Fertigkeiten" an.
Mit dieser ersten Liste arbeitet man weiter. Da gibt es verschiedene Operationen:
Streichen: Es gibt zwar guten Grund, dass ein Charakter in dem Bereich was leisten soll, aber es soll kein Wert sein. Vielleicht sollen alle Charakter in dem Bereich gleich gut sein.
Liste splitten: Man verteilt also die Gegenstände auf mehrere Listen und behandelt die danach unabhängig von einander. Das bietet sich, an wenn man mehrere Spielphasen oder Spielkerne hat, also etwa "Kampf" und "Nicht-Kampf".
Listen paaren: Dazu braucht man erstmal mindestens zwei. Man will also z.B. nicht für jeden Gegenstand einen Wert, sondern stellt jeweils zwei Gegenstände gegenüber und macht einen Wert, der in der einen Spielphase so und in der anderen so benutzt wird.
Liste verhüllen: Statt die Gegenstände einer Liste direkt zu Werten zu machen, macht man sich eine neue Liste, deren Einträge kombiniert für die Gegenstände der Ursprungsliste stehen.
Um in unserem Beispiel zu bleiben könnte ich eine neue Liste machen mit Wasser, Feuer, Erde und Luft und es gilt:
Medizin = Wasser + Erde,
Kämpfen = Feuer + Luft
Fallen stellen = Erde + Feuer
Okkultismus = Wasser + Luft.
Dabei sind vier Sachen beachtenswert (in aufsteigender Wichtigkeit):
- Es sollten nicht all zu viele Kombinationen frei bleiben.
- Es ist oftmals ungünstig mehr als zwei Elemente der neuen Liste zu kombinieren.
- Es sollte keine Kombination doppelt benutzt werden.
Und das wichtigste: Nachdem die neue Liste steht, kommt die Urliste in den Müll! Keinesfalls mache man aus der Urliste trotzdem noch Spielwerte.
Komplementäre Liste aufstellen: Das wird von einigen Spielen für ihr Magiesystem verwendet. Typischer Weise nimmt man, wenn man die Handlung kennt, eine weitere Liste für mögliche Zielobjekte hinzu.
Für unser Monsterjägerspiel könnten wir also sagen, dass es Feen, Dämonen und Untote gibt. Und wenn man dann einen Zombiebiss behandelt würfelt man Medizin + Untote, und wenn man eine Fee bekämpft, würfelt man Kämpfen + Feen.
Wichtig ist, dass sich diesmal bitte wirklich alle Elemente aus beiden Listen kombinieren lassen.
Fein... Das waren jetzt ein paar gute, handwerkliche Tricks. Wenn ihr auf eure Liste von Charakterwerten nicht mit dieser Methode kommt, macht ihr entweder Unfug oder betreibt hohe Kunst.
Samstag, Dezember 19, 2009
Freitag, November 13, 2009
Die römische Religion
Moinsen.
Polytheistische Religionen erfreuen sich ja in Rollenspielsettings seit alten Zeiten einer gleichbleibenden Beliebtheit. Mit einer polytheistischen Religion, die wirklich existiert hat, habe ich mich recht ausgiebig beschäftigt. Ich möchte daher ein paar kurze Charakteristika erläutern, die vielleicht auch für den ein oder anderen Weltenbastler interessant sind.
Und zwar meine ich die Religion des alten Roms.
1.) Die römische Religion war eine Staatsreligion.
Und zwar war sie das in viel stärkerem Maße als wir den Begriff heute benutzen. Die korrekte Durchführung der Riten galt als notwendig zum Erhalt des Staates. Sollte also etwa im Vesta-Tempel das Feuer ausgehen, so wäre das eine Gefahr für den Bestand des Staates und es müssen daraufhin passende Entsühnungsriten durchgeführt werden.
2.) Es gibt keine Kirche und keine Vollzeitpriester.
Wenn wir an Religion und Priester denken, so haben wir ein Bild von Leuten, die ihr Leben Gott widmen und ihre meiste Zeit in den Dienst der Gemeinde stellen. Das gilt nicht im alten Rom. Priester zu sein ist ein Ehrenamt, in das man nach bestimmten Verfahren gewählt wird. Es gibt keine Ausbildung zum Priester, wie wir das kennen. Gewählt wird man auf Lebenszeit.
Man trifft hier regelmäßig die gleichen Leute, die auch politische Entscheidungen fällen und Kriege führen, eben die Elite des Staates. Cicero, Caesar und Konsorten... alle hatten sie auch ein Priesteramt.
3.) Man ist Priester für bestimmte Rituale.
In Rom gab es verschiedene Kollegien von Priestern. Diese waren jeweils für die Durchführung bestimmter Rituale verantwortlich. So hüpften die Salier zweimal im Jahr, mit ihren traditionellen Schilden und dem uralten Gesang durch die Straßen. Den Rest des Jahrs hatten sie nicht viel zu tun.
Man ist also nicht in dem Sinne Priester eine Gottes, wie das in den typischen Fäntelalter-Welten vorkommt. Man ist Priester, um an gewissen Tagen im Jahr gewisse Dinge zu tun.
Gelegentlich kommt es sogar vor, dass über den Gott dem ein gewisses Ritual geweiht ist, Unklarheit herrscht. So waren die Parilia ein Fest zu Ehren einer alten Hirtengottheit namens Pales. Ob diese Gottheit ein Mann oder eine Frau war, darüber bestand Unklarheit. Und die Salier z.B. verstanden schon im 1. Jh. v.Chr. nicht mehr, was sie da eigentlich genau sangen.
4.) Das Auguralwesen
Eine Besonderheit des römischen Kultes ist der Umgang mit göttlichen Zeichen. Die Götter schicken Blitzen, Donner, Erdbeben ihr missfallen. Weiterhin kann man ein solches Missfallen auch durch Beobachtung der Vögel o.ä. gewinnen.
Zu diesem Zweck gibt es das Amt der Auguren, ein Kollegium, dass sich auf diesen Themenkreis spezialisiert. Weiterhin hatten die höheren Beamten Auspizien, also das Recht auf solche Zeichen zu achten. Auf dieser Basis ließen sich z.B. Volksversammlungen vertagen. Der Obnuntiierende geht also zum Versammlungsplatz, verkündet, dass er ungünstige Vorzeichen gesehen hat und verlangt, dass die Sitzung vertagt wird. (In späteren Zeiten der Republik hat man jemanden, der sowas versucht hat, dann schon mal Schläge angedroht. Caesars Kollege Bibulus hatte daher Angst das Haus zu verlassen.)
5.) Keine Regeln ohne Ausnahme.
Ja, es gab in Rom auch Vollzeitpriester, und zwar die einzigen Priesterinnen des Staatskultes. Das sind die Jungfrauen der Vesta (oder Vestalinnen), die abgesehen von den gewissen Riten im Laufe des Jahres, das besagte Feuer im Tempel der Vesta hüten.
Es gab auch für gewisse Götter einen speziellen Priester, der nur für diesen Gott arbeitet. Das sind die Flamen. Flamen unterliegen auch gewissen Einschränkungen, wie wir uns das von Priestern vorstellen. So durfte etwa der Flamen des Jupiter nur zwei Nächte außerhalb von Rom schlafen. Diese Einschränkung liegt vor allem daran, dass quasi jeder Flame sein eigenes Kollegium ist. Es gibt also niemand anderen, der die passenden Rituale durchführen kann. Auf Grund dieser Einschränkungen allerdings, war etwa das Flamen-Amt des Jupiter in späten Zeiten ziemlich unbeliebt, so dass man sich fast das ganze 1. Jh. v.Chr. anders beholfen hat.
Und gewisse Kollegien hatten auch noch andere Aufgaben als nur Rituale durchzuführen. So war das wichtigste Kollegium, das der Pontifices, auch eine Art religiöse Autorität und bei Fragen wie Adoption und Erbschaft involviert.
Die „Fünfzehn Männer zur Durchführung von Opferungen“ waren daneben dazu da, in den Sibyllinischen Büchern nachzublättern, drei Bücher, die angeblich Prophezeigungen enthielten, wenn sie in einer Krise vom Staat dazu aufgefordert wurden.
6.) Die Fetialen
Ein Schmankerl zum Schluss. Das Kollegium der Fetiales war ursprünglich dazu da, Kriege zu erklären, Waffenstillstand zu schließen und andere solche diplomatische Aufgaben zu absolvieren. Das ging natürlich sehr gut, solange Rom gegen seine Nachbarn kämpfte.
Da ging der Fetialis zwecks einer Kriegserklärung zur Grenze, sagte ein paar gemessene Worte und schleuderte einen Speer rüber. Macht auch bestimmt Eindruck.
Bei Kriegen in Übersee, wo man den Fetialen und seinen Speer erstmal ranschiffen muss, ist das aber nicht sehr praktisch. Irgendwann kam dann ein schlauer Kopf in Rom auf die Idee, einfach ein Stück Rasen vor dem Tempel der Bellona, der Kriegsgöttin, rituell zum Feindesland zu erklären. Was macht der Fetialis dann? Er geht zum Rasen hin, spricht ein paar gemessene Worte und steckt seinen Speer in den Boden.
So viel erst mal. Wenn ihr Fragen habt, gerne fragen.
Polytheistische Religionen erfreuen sich ja in Rollenspielsettings seit alten Zeiten einer gleichbleibenden Beliebtheit. Mit einer polytheistischen Religion, die wirklich existiert hat, habe ich mich recht ausgiebig beschäftigt. Ich möchte daher ein paar kurze Charakteristika erläutern, die vielleicht auch für den ein oder anderen Weltenbastler interessant sind.
Und zwar meine ich die Religion des alten Roms.
1.) Die römische Religion war eine Staatsreligion.
Und zwar war sie das in viel stärkerem Maße als wir den Begriff heute benutzen. Die korrekte Durchführung der Riten galt als notwendig zum Erhalt des Staates. Sollte also etwa im Vesta-Tempel das Feuer ausgehen, so wäre das eine Gefahr für den Bestand des Staates und es müssen daraufhin passende Entsühnungsriten durchgeführt werden.
2.) Es gibt keine Kirche und keine Vollzeitpriester.
Wenn wir an Religion und Priester denken, so haben wir ein Bild von Leuten, die ihr Leben Gott widmen und ihre meiste Zeit in den Dienst der Gemeinde stellen. Das gilt nicht im alten Rom. Priester zu sein ist ein Ehrenamt, in das man nach bestimmten Verfahren gewählt wird. Es gibt keine Ausbildung zum Priester, wie wir das kennen. Gewählt wird man auf Lebenszeit.
Man trifft hier regelmäßig die gleichen Leute, die auch politische Entscheidungen fällen und Kriege führen, eben die Elite des Staates. Cicero, Caesar und Konsorten... alle hatten sie auch ein Priesteramt.
3.) Man ist Priester für bestimmte Rituale.
In Rom gab es verschiedene Kollegien von Priestern. Diese waren jeweils für die Durchführung bestimmter Rituale verantwortlich. So hüpften die Salier zweimal im Jahr, mit ihren traditionellen Schilden und dem uralten Gesang durch die Straßen. Den Rest des Jahrs hatten sie nicht viel zu tun.
Man ist also nicht in dem Sinne Priester eine Gottes, wie das in den typischen Fäntelalter-Welten vorkommt. Man ist Priester, um an gewissen Tagen im Jahr gewisse Dinge zu tun.
Gelegentlich kommt es sogar vor, dass über den Gott dem ein gewisses Ritual geweiht ist, Unklarheit herrscht. So waren die Parilia ein Fest zu Ehren einer alten Hirtengottheit namens Pales. Ob diese Gottheit ein Mann oder eine Frau war, darüber bestand Unklarheit. Und die Salier z.B. verstanden schon im 1. Jh. v.Chr. nicht mehr, was sie da eigentlich genau sangen.
4.) Das Auguralwesen
Eine Besonderheit des römischen Kultes ist der Umgang mit göttlichen Zeichen. Die Götter schicken Blitzen, Donner, Erdbeben ihr missfallen. Weiterhin kann man ein solches Missfallen auch durch Beobachtung der Vögel o.ä. gewinnen.
Zu diesem Zweck gibt es das Amt der Auguren, ein Kollegium, dass sich auf diesen Themenkreis spezialisiert. Weiterhin hatten die höheren Beamten Auspizien, also das Recht auf solche Zeichen zu achten. Auf dieser Basis ließen sich z.B. Volksversammlungen vertagen. Der Obnuntiierende geht also zum Versammlungsplatz, verkündet, dass er ungünstige Vorzeichen gesehen hat und verlangt, dass die Sitzung vertagt wird. (In späteren Zeiten der Republik hat man jemanden, der sowas versucht hat, dann schon mal Schläge angedroht. Caesars Kollege Bibulus hatte daher Angst das Haus zu verlassen.)
5.) Keine Regeln ohne Ausnahme.
Ja, es gab in Rom auch Vollzeitpriester, und zwar die einzigen Priesterinnen des Staatskultes. Das sind die Jungfrauen der Vesta (oder Vestalinnen), die abgesehen von den gewissen Riten im Laufe des Jahres, das besagte Feuer im Tempel der Vesta hüten.
Es gab auch für gewisse Götter einen speziellen Priester, der nur für diesen Gott arbeitet. Das sind die Flamen. Flamen unterliegen auch gewissen Einschränkungen, wie wir uns das von Priestern vorstellen. So durfte etwa der Flamen des Jupiter nur zwei Nächte außerhalb von Rom schlafen. Diese Einschränkung liegt vor allem daran, dass quasi jeder Flame sein eigenes Kollegium ist. Es gibt also niemand anderen, der die passenden Rituale durchführen kann. Auf Grund dieser Einschränkungen allerdings, war etwa das Flamen-Amt des Jupiter in späten Zeiten ziemlich unbeliebt, so dass man sich fast das ganze 1. Jh. v.Chr. anders beholfen hat.
Und gewisse Kollegien hatten auch noch andere Aufgaben als nur Rituale durchzuführen. So war das wichtigste Kollegium, das der Pontifices, auch eine Art religiöse Autorität und bei Fragen wie Adoption und Erbschaft involviert.
Die „Fünfzehn Männer zur Durchführung von Opferungen“ waren daneben dazu da, in den Sibyllinischen Büchern nachzublättern, drei Bücher, die angeblich Prophezeigungen enthielten, wenn sie in einer Krise vom Staat dazu aufgefordert wurden.
6.) Die Fetialen
Ein Schmankerl zum Schluss. Das Kollegium der Fetiales war ursprünglich dazu da, Kriege zu erklären, Waffenstillstand zu schließen und andere solche diplomatische Aufgaben zu absolvieren. Das ging natürlich sehr gut, solange Rom gegen seine Nachbarn kämpfte.
Da ging der Fetialis zwecks einer Kriegserklärung zur Grenze, sagte ein paar gemessene Worte und schleuderte einen Speer rüber. Macht auch bestimmt Eindruck.
Bei Kriegen in Übersee, wo man den Fetialen und seinen Speer erstmal ranschiffen muss, ist das aber nicht sehr praktisch. Irgendwann kam dann ein schlauer Kopf in Rom auf die Idee, einfach ein Stück Rasen vor dem Tempel der Bellona, der Kriegsgöttin, rituell zum Feindesland zu erklären. Was macht der Fetialis dann? Er geht zum Rasen hin, spricht ein paar gemessene Worte und steckt seinen Speer in den Boden.
So viel erst mal. Wenn ihr Fragen habt, gerne fragen.
SL-Ressourcen III
Hallo.
In den letzten beiden Artikeln haben wir globale Möglichkeiten von „SL-Ressourcen“ betrachtet. Wie angekündigt soll es heute um weniger globale Varianten des gleichen Konzepts gehen.
Wir haben eingesehen, dass es irgendeine Form von Beschränkung dessen braucht, was den übrigen Teilnehmern an mechanischer Opposition entgegen geworfen wird. In den allermeisten Fällen besteht nun der modus operandi in einer Rollenspielrunde aus einem Zusammenspiel von unterschiedlichen Methoden, um dieses Ziel zu erreichen.
Wie alle Methoden aber, die eine Runde benutzen könnte, sind aber auch diese für uns als Designer interessant, denn wir können sie wie jede andere in unsere Spiele schreiben. Beginnen wir mit einer Methodik, die häufiger vorkommt:
Die Merkmalsliste
Ein gut ausgebildeter Charakter ist Stufe 1. Einer, der schon einige Bewährungsproben bestehen musste, ist Stufe 2. Ein anerkannter Experte seines Fachgebiets ist Stufe 3...
Merkmalslisten sind eine einfache Methode die ungeordneten Informationen, die in der Vorstellung auftreten, zu ordnen und für eine Umsetzung in Mechanik nutzbar zu machen. Enthalten ist ein Arbeitsanweisung (die man auch gerne noch einmal explizit dazusetzen kann): Wenn du ein X in das Spiel einführen willst, schaue wie es in die Liste passt und statte es dann mit dem passenden Wert aus.
Die ist wenn man so will die simulationistischte aller Möglichkeiten. Man schaut in die gewünschte Fiktion und bestimmt danach die Werte. Grenzen hat die Methode der Merkmalsliste in ihrer Genauigkeit: Listen mit zu vielen Einteilungen werden unübersichtlich. Fünf bis sieben Schritte sind dabei eine gute Zahl („magic number 7“). Das bedeutet aber auch, dass der mit der Liste assoziierte Wert nicht mehr Ausprägungen haben sollte. Man muss also die Skalierung der Werte so entwerfen, dass sie zu der Liste passen.
Auch darf es nicht all zu viele solche Listen geben, sonst artet das praktische Hilfsmittel zum Tabellenwerk aus.
Die Zufallstabelle
Ein enger Verwandter der Merkmalsliste ist die Zufallstabelle. Es ist gleichsam die Merkmalsliste in „verspielt“. Man schreibe einfach vor jeden Listeneintrag eine Zahl und statt dann nach dem gewünschten Ding aus der Liste auszuwählen, würfelt man einfach und bekommt so das Ding und vielleicht auch gleich die mechanische Ausprägung.
Wie hoch der Verspieltheitsfaktor dieser Methode ist, erkennt man leicht an den diversen Spaß-Tabellen, die sich im Netz finden. Theoretisch kann man zwar auch die Wahrscheinlichkeitsverteilung so stricken, dass einige Einträge in der Tabelle häufiger sind, um so ein gewisses Maß von „Realismus“ zu erzielen, aber dies passiert erstaunlich selten.
Zufällige Proto-Opposition
Die Methode nenne ich nach den viel zitierten Proto-Charakteren von Dogs in the Vineyard. Die Methode ähnelt einer Zufallstabelle, bei der die Ergebnisse ihrer fiktionalen Erscheinung entkleidet sind. Man erwürfelt also nicht „Rockergang (Mächtigkeit 7)“, sondern nur noch „Mächtigkeit 7“ und darf sich aussuchen, wer da so mächtig ist. Die Methode bildet so gleichsam das Gegenteil der Merkmalsliste.
Ums noch ein bischen interessanter zu machen werden zusätzlich mehrere Ergebnisse auf einmal produziert, die alle verbraucht werden müssen, bevor es neue gibt. Bei DitV wird z.B. ein Bogen von so und so vielen Proto-Charakteren ausgewürfelt und erst wenn die verbraucht sind, darf der SL neue anlegen.
Überraschungsverbot
Hierbei handelt es sich vielleicht, um die am häufigsten implizit genutzte Methode, um die mechanische Opposition zu begrenzen. Sie wird dabei zwar eigentlich nicht begrenzt, der Deal lautet stattdessen so: „Du kannst machen, was du willst, aber ich will das vorher wissen.“
Das Überraschungsverbot ist daher auch ein viel gegebener Rat in einschlägigen Foren, wenn es etwa um die Frage geht, ob man die Helden mit einem übermächtigen Drachen konfrontieren darf. „Klar“, heißt es dann, „nur solltest du ein paar gefressene Menschen in den Höhleneingang legen und ein paar drachische Fußabdrücke platzieren.“
Selbstverständlich lässt sich auch diese Methode für bestimmte Sachverhalte in die Regeln schreiben.
Overkill-Entschädigung
Hierbei handelt es sich um eine Form des Failure Rewards (siehe die Design Patterns). Die Idee ist, dass die eine Partei an Werte auffahren kann, was sie will, aber wenn die Gegenseite dann all zu sehr auf die Mütze bekommt, gibt’s immerhin nen Trostpreis.
Vielleicht eine Ressource, die zwar nicht jetzt direkt nützlich, aber irgendwann später im Spiel.
Challenge-Ratings
Die Methode bildet einen Klassiker seit D&D3 und funktioniert im Grunde nur, wenn sie von „offizieller“ Seite, also von außerhalb der die Regel letztendlich benutzenden Spielgruppe, kommt. Es wird dabei eine Auswahl von Monstern geliefert, wobei jedes Monster ein Challenge-Rating hat. Dieses Rating bestimmt Grob, wie gut die SCs sein sollen, damit sie es besiegen können.
Der Witz bei dieser Variante ist, dass sie allein auf dem Vertrauen in die Offiziellen basiert. Es ist letztendlich egal, ob das die Kalkulation der CR in allen Fällen minutiös stimmt. Die Behauptung ist es, die zählt. Wenn die Charaktere dann verrecken ist nicht mehr der Spielleiter „Schuld“, sondern die Spieler hatten, quasi per Definition, einfach Pech.
Und damit sei dann auch Reineckes Frage beantwortet. Denn B&B benutzt von Haus alle diese genannten Verfahren außer Zufallstabellen und Challenge Ratings. Erstere find ich nur in der Variante toll, wie Myrmidon sie für die Kräutersammeltabellen in Epos benutzt. Für letztere war ich noch nicht dreist genug.
In den letzten beiden Artikeln haben wir globale Möglichkeiten von „SL-Ressourcen“ betrachtet. Wie angekündigt soll es heute um weniger globale Varianten des gleichen Konzepts gehen.
Wir haben eingesehen, dass es irgendeine Form von Beschränkung dessen braucht, was den übrigen Teilnehmern an mechanischer Opposition entgegen geworfen wird. In den allermeisten Fällen besteht nun der modus operandi in einer Rollenspielrunde aus einem Zusammenspiel von unterschiedlichen Methoden, um dieses Ziel zu erreichen.
Wie alle Methoden aber, die eine Runde benutzen könnte, sind aber auch diese für uns als Designer interessant, denn wir können sie wie jede andere in unsere Spiele schreiben. Beginnen wir mit einer Methodik, die häufiger vorkommt:
Die Merkmalsliste
Ein gut ausgebildeter Charakter ist Stufe 1. Einer, der schon einige Bewährungsproben bestehen musste, ist Stufe 2. Ein anerkannter Experte seines Fachgebiets ist Stufe 3...
Merkmalslisten sind eine einfache Methode die ungeordneten Informationen, die in der Vorstellung auftreten, zu ordnen und für eine Umsetzung in Mechanik nutzbar zu machen. Enthalten ist ein Arbeitsanweisung (die man auch gerne noch einmal explizit dazusetzen kann): Wenn du ein X in das Spiel einführen willst, schaue wie es in die Liste passt und statte es dann mit dem passenden Wert aus.
Die ist wenn man so will die simulationistischte aller Möglichkeiten. Man schaut in die gewünschte Fiktion und bestimmt danach die Werte. Grenzen hat die Methode der Merkmalsliste in ihrer Genauigkeit: Listen mit zu vielen Einteilungen werden unübersichtlich. Fünf bis sieben Schritte sind dabei eine gute Zahl („magic number 7“). Das bedeutet aber auch, dass der mit der Liste assoziierte Wert nicht mehr Ausprägungen haben sollte. Man muss also die Skalierung der Werte so entwerfen, dass sie zu der Liste passen.
Auch darf es nicht all zu viele solche Listen geben, sonst artet das praktische Hilfsmittel zum Tabellenwerk aus.
Die Zufallstabelle
Ein enger Verwandter der Merkmalsliste ist die Zufallstabelle. Es ist gleichsam die Merkmalsliste in „verspielt“. Man schreibe einfach vor jeden Listeneintrag eine Zahl und statt dann nach dem gewünschten Ding aus der Liste auszuwählen, würfelt man einfach und bekommt so das Ding und vielleicht auch gleich die mechanische Ausprägung.
Wie hoch der Verspieltheitsfaktor dieser Methode ist, erkennt man leicht an den diversen Spaß-Tabellen, die sich im Netz finden. Theoretisch kann man zwar auch die Wahrscheinlichkeitsverteilung so stricken, dass einige Einträge in der Tabelle häufiger sind, um so ein gewisses Maß von „Realismus“ zu erzielen, aber dies passiert erstaunlich selten.
Zufällige Proto-Opposition
Die Methode nenne ich nach den viel zitierten Proto-Charakteren von Dogs in the Vineyard. Die Methode ähnelt einer Zufallstabelle, bei der die Ergebnisse ihrer fiktionalen Erscheinung entkleidet sind. Man erwürfelt also nicht „Rockergang (Mächtigkeit 7)“, sondern nur noch „Mächtigkeit 7“ und darf sich aussuchen, wer da so mächtig ist. Die Methode bildet so gleichsam das Gegenteil der Merkmalsliste.
Ums noch ein bischen interessanter zu machen werden zusätzlich mehrere Ergebnisse auf einmal produziert, die alle verbraucht werden müssen, bevor es neue gibt. Bei DitV wird z.B. ein Bogen von so und so vielen Proto-Charakteren ausgewürfelt und erst wenn die verbraucht sind, darf der SL neue anlegen.
Überraschungsverbot
Hierbei handelt es sich vielleicht, um die am häufigsten implizit genutzte Methode, um die mechanische Opposition zu begrenzen. Sie wird dabei zwar eigentlich nicht begrenzt, der Deal lautet stattdessen so: „Du kannst machen, was du willst, aber ich will das vorher wissen.“
Das Überraschungsverbot ist daher auch ein viel gegebener Rat in einschlägigen Foren, wenn es etwa um die Frage geht, ob man die Helden mit einem übermächtigen Drachen konfrontieren darf. „Klar“, heißt es dann, „nur solltest du ein paar gefressene Menschen in den Höhleneingang legen und ein paar drachische Fußabdrücke platzieren.“
Selbstverständlich lässt sich auch diese Methode für bestimmte Sachverhalte in die Regeln schreiben.
Overkill-Entschädigung
Hierbei handelt es sich um eine Form des Failure Rewards (siehe die Design Patterns). Die Idee ist, dass die eine Partei an Werte auffahren kann, was sie will, aber wenn die Gegenseite dann all zu sehr auf die Mütze bekommt, gibt’s immerhin nen Trostpreis.
Vielleicht eine Ressource, die zwar nicht jetzt direkt nützlich, aber irgendwann später im Spiel.
Challenge-Ratings
Die Methode bildet einen Klassiker seit D&D3 und funktioniert im Grunde nur, wenn sie von „offizieller“ Seite, also von außerhalb der die Regel letztendlich benutzenden Spielgruppe, kommt. Es wird dabei eine Auswahl von Monstern geliefert, wobei jedes Monster ein Challenge-Rating hat. Dieses Rating bestimmt Grob, wie gut die SCs sein sollen, damit sie es besiegen können.
Der Witz bei dieser Variante ist, dass sie allein auf dem Vertrauen in die Offiziellen basiert. Es ist letztendlich egal, ob das die Kalkulation der CR in allen Fällen minutiös stimmt. Die Behauptung ist es, die zählt. Wenn die Charaktere dann verrecken ist nicht mehr der Spielleiter „Schuld“, sondern die Spieler hatten, quasi per Definition, einfach Pech.
Und damit sei dann auch Reineckes Frage beantwortet. Denn B&B benutzt von Haus alle diese genannten Verfahren außer Zufallstabellen und Challenge Ratings. Erstere find ich nur in der Variante toll, wie Myrmidon sie für die Kräutersammeltabellen in Epos benutzt. Für letztere war ich noch nicht dreist genug.
Dienstag, Oktober 13, 2009
SL-Ressourcen II
Guten Morgen.
Im vorigen Beitrag habe ich über die sog. SL-Ressourcen begonnen.
Drak bemerkte in den Kommentaren richtig, dass bei Dojon ein gewisses Wettkampfverhältnis zwischen SC-Spielern und SL hergestellt werden soll. Es geht aber noch anders.
So habe ich bemerkt, die einfachste Art diese SL-Ressourcen zu benutzen, ist den SL mit Ressourcen gar nicht in Kontakt kommen zu lassen. Hart durchgezogen wird das beim Pool-Derivat Puddle, das wohl leider in den Tiefen des Netzes versunken ist. Dom und Purzel haben da jedenfalls mal spielberichtet. (Pool ist an der Idee aber auch schon nahe dran.)
Bei Puddle jedenfalls sagt der Spielleiter nie irgendwelche Zahlen. Allenfalls kann er die Spieler dazu bringen, dass sie gerne würfeln möchten. Welchen Effekt aber hat das? - Ganz klar. Der SL muss über so Zahlen einfach nicht nachdenken und kann sich daher hoffentlich ganz einer interessanten und farbigen Handlung widmen.
Ähnlich aber nicht ganz genau so arbeitet das vielgerühmte Primetime Adventures. Da hat der Spielleiter für jede Folge (man nennt es auch Spielsitzung) eine bestimmte Menge von Budget, mit dem er den Protagonisten das Leben schwer machen kann.
Dieses kommt dann in die Tischmitte und kann von den Protagonisten-Spielern als Fanmail verteilt werden. ("Fanmail" ist eine mechanische Auszeichnung dafür, dass ein anderer Spieler etwas Tolles getan hat.)
Diese Fanmail kann der so gewürdigte Spieler bei einem der nächsten Probleme einsetzen, um eine zusätzliche Karte zu ziehen. Ist diese Karte eine rote, also ein Erfolg, erhöht sich das Budget des Spielleitrs wieder um eins.
Was tut nun diese Regel? - Das Budget ist irgendwann alle. Es wird erhöht, wenn die Spieler sich fleißig Fanmail geben und dann wieder einsetzen, ist aber trotzdem irgendwann alle. Und dann... ist die Folge vorbei.
Diese Regel dient also dazu den Spielablauf zu partitionieren. (Wobei eine Folge etwas länger werden könnte, wenn alle alles ganz ungemein awesome finden.)
Dies ist dann auch die zweite große Funktion von ausformulierten SL- bzw. Abenteuer-Ressourcen. Ein sehr komplexes Beispiel, das ich empfehlen kann ist With Great Power.
Bei diesem Spiel ist ein ein regelrechter Spannungsbogen in den Regeln verankert. Am Anfang ist der Spielleiter sehr stark und kann die Schurken verhauen die Helden. Aber jedes mal, wenn die Helden einen Kampf verlieren, geht der Handlungsbogen einen Akt weiter und die Spielregeln werden zu Gunsten der Spieler manipuliert.
Die Spielregeln arbeiten darüber hinaus über Spielkarten, die per se schon eine Ressource darstellen mit denen die Helden-Spieler und eben auch der Spielleiter haushalten müssen.
Im letzten Akt entscheidet sich dann, ob der Plan des Schurken gelingt, ob gewisse Aspekte (Kräfte, Freunde, Identitäten...) der Helden zerstört oder verwandelt werden usw. (Die Vorentscheidung kann je nach Kartenlage schon früher fallen. Wie genau das mit den Karten funktioniert, ist wirklich hoch interessant, führt hier aber zu weit.)
Beim nächsten Mal werde ich mich noch einmal Spielen widmen, die keinen so globalen Mechanismus benutzen wie heute besprochenen und wozu solche partikulären Mechanismen gut sind.
Im vorigen Beitrag habe ich über die sog. SL-Ressourcen begonnen.
Drak bemerkte in den Kommentaren richtig, dass bei Dojon ein gewisses Wettkampfverhältnis zwischen SC-Spielern und SL hergestellt werden soll. Es geht aber noch anders.
So habe ich bemerkt, die einfachste Art diese SL-Ressourcen zu benutzen, ist den SL mit Ressourcen gar nicht in Kontakt kommen zu lassen. Hart durchgezogen wird das beim Pool-Derivat Puddle, das wohl leider in den Tiefen des Netzes versunken ist. Dom und Purzel haben da jedenfalls mal spielberichtet. (Pool ist an der Idee aber auch schon nahe dran.)
Bei Puddle jedenfalls sagt der Spielleiter nie irgendwelche Zahlen. Allenfalls kann er die Spieler dazu bringen, dass sie gerne würfeln möchten. Welchen Effekt aber hat das? - Ganz klar. Der SL muss über so Zahlen einfach nicht nachdenken und kann sich daher hoffentlich ganz einer interessanten und farbigen Handlung widmen.
Ähnlich aber nicht ganz genau so arbeitet das vielgerühmte Primetime Adventures. Da hat der Spielleiter für jede Folge (man nennt es auch Spielsitzung) eine bestimmte Menge von Budget, mit dem er den Protagonisten das Leben schwer machen kann.
Dieses kommt dann in die Tischmitte und kann von den Protagonisten-Spielern als Fanmail verteilt werden. ("Fanmail" ist eine mechanische Auszeichnung dafür, dass ein anderer Spieler etwas Tolles getan hat.)
Diese Fanmail kann der so gewürdigte Spieler bei einem der nächsten Probleme einsetzen, um eine zusätzliche Karte zu ziehen. Ist diese Karte eine rote, also ein Erfolg, erhöht sich das Budget des Spielleitrs wieder um eins.
Was tut nun diese Regel? - Das Budget ist irgendwann alle. Es wird erhöht, wenn die Spieler sich fleißig Fanmail geben und dann wieder einsetzen, ist aber trotzdem irgendwann alle. Und dann... ist die Folge vorbei.
Diese Regel dient also dazu den Spielablauf zu partitionieren. (Wobei eine Folge etwas länger werden könnte, wenn alle alles ganz ungemein awesome finden.)
Dies ist dann auch die zweite große Funktion von ausformulierten SL- bzw. Abenteuer-Ressourcen. Ein sehr komplexes Beispiel, das ich empfehlen kann ist With Great Power.
Bei diesem Spiel ist ein ein regelrechter Spannungsbogen in den Regeln verankert. Am Anfang ist der Spielleiter sehr stark und kann die Schurken verhauen die Helden. Aber jedes mal, wenn die Helden einen Kampf verlieren, geht der Handlungsbogen einen Akt weiter und die Spielregeln werden zu Gunsten der Spieler manipuliert.
Die Spielregeln arbeiten darüber hinaus über Spielkarten, die per se schon eine Ressource darstellen mit denen die Helden-Spieler und eben auch der Spielleiter haushalten müssen.
Im letzten Akt entscheidet sich dann, ob der Plan des Schurken gelingt, ob gewisse Aspekte (Kräfte, Freunde, Identitäten...) der Helden zerstört oder verwandelt werden usw. (Die Vorentscheidung kann je nach Kartenlage schon früher fallen. Wie genau das mit den Karten funktioniert, ist wirklich hoch interessant, führt hier aber zu weit.)
Beim nächsten Mal werde ich mich noch einmal Spielen widmen, die keinen so globalen Mechanismus benutzen wie heute besprochenen und wozu solche partikulären Mechanismen gut sind.
Mittwoch, Oktober 07, 2009
SL-Ressourcen
Einen Wunderschönen.
Angeregt durch eine Diskussion bei den Blutschwertern möchte ich mich einem Gegenstand widmen, der gelegentlich als „SL-Regeln“, gelegentlich als „SL-Ressourcen“ bezeichnet wird.
Beide Bezeichnungen sind dabei etwas uneindeutig, denn selbstverständlich unterliegt der SL immer irgendwelchen Regeln (seine Existenz per se ist eine Regel) und nicht alle Regeln, die speziell an den SL gerichtet sind, sind hier gemeint. Ebenso ungenau die andere Bezeichnung „SL-Ressource“, denn die einfachste Umsetzung des bezeichneten Gegenstands ist, den SL mit Ressourcen überhaupt nicht Kontakt kommen zu lassen.
Die grundlegende Idee jedenfalls ist, den SL einer ähnlichen Beschränkung zu unterwerfen, wie sie meist für die übrigen Spieler gilt. Und diese Beschränkung lässt sich wie folgt definieren:
Du darfst nicht einfach Zahlen sagen!
Für den SC-Spieler gilt dies gemeinhin dadurch, dass alle Spielwerte mit denen er zu tun hat, entweder durch Punktkauf oder Prioritätenlisten gewählt und/oder zufällig bestimmt werden. Der Spieler darf also nicht einfach Zahlen auf sein Charakterblatt schreiben, sondern unterliegt gewissen Regeln, welche Zahlen er eintragen darf. (Selbstverständlich könnte man auf solche Regeln auch verzichten.)
Der SL unterliegt nun typischer Weise einer solchen Beschränkung nicht. Wenn seine NSCs Werte haben, kann er die meist nach eigenem Gusto festlegen und hat zudem auch noch potentiell beliebig viele NSCs. Entsprechendes gilt für das Festsetzen statischer Schwierigkeiten für irgendwelche Proben.
Schauen wir uns nun zunächst mal ein solche Wertsetzungsbeschränkung für den Spielleiter an. Ich nehme einmal Donjon als Beispiel.
Hier haben SCs und NSCs grundsätzlich den gleichen Satz Werte. Die allgemeine Mächtigkeit eines Charakters wird durch eine Erfahrungsstufe angegeben. Abhängig von dieser Stufe werden die übrigen Spielwerte des Charakters festgelegt.
Weiterhin gibt es nun ein Spielelement genannt Donjon Level. Dieses legt der Spielleiter für bestimmte Regionen fest. Abhängig von dieser Donjon-Stufe nun werden die SCs auf Monster mit bestimmten Stufen treffen. (Etwa die Donjon-Stufe +1.)
Inwiefern nun ist die Setzung von Spielwerten durch den SL beschränkt? Ganz klar, die Spieler schicken ihre Charaktere freiwillig in den gefährlichen Bereich. Dadurch ist der Einsatz gewisser Monsterstufen gleichsam abgesegnet.
Weiterhin ist die Monsterstufe für den SL ein Contested Gauge (d.h. sowohl hohe als auch niedrige Werte sind gut und schlecht zugleich). Denn hochstufige Monster bringen den SCs mehr XP, wenn sie sie besiegen und zusätzlich die Möglichkeit teurere Schätze zu erlooten.
Auf diese Weise geht es nun weiter. Der SL kann seinen Monstern magische Gegenstände mit einem Wert gleich der Stufe des Monsters in die Hand drücken. Diesen Gegenstand werden die SCs dann aber bei einem Sieg mit Sicherheit erbeuten. Auch diese Möglichkeit ist als contested.
Moment... Monsterstufen und eskalierende Dungeon-Levels... das gabs doch irgendwo schon mal oder? Jo, genau. Die Idee, die hier besprochen wird ist nicht neu, sondern schon im Ur-D&D zu finden.
In der Tat, die meisten SLs werden ihre unbegrenzten Wertsetzungsmöglichkeiten irgendwie beschränken. Wenn die SC-Spieler die Möglichkeit haben sollen etwas Sinnvolles zu erreichen und die Handlung irgendwann einmal zu einem (mindestens zwischenzeitigen) Abschluss kommen soll, muss mit der freien Wertsetzung irgendwann Schluss sein.
Die Frage ist dann nur, inwieweit das benutze Regelwerk diesen nötigen Schritt schon vorwegnimmt.
In den nächsten paar Beiträgen will ich nun ein paar Möglichkeiten, den SL einzuschränken, und ihren spezifischen Nutzen beleuchten.
Danke für Aufmerksamkeit, bei Fragen fthagn.
Angeregt durch eine Diskussion bei den Blutschwertern möchte ich mich einem Gegenstand widmen, der gelegentlich als „SL-Regeln“, gelegentlich als „SL-Ressourcen“ bezeichnet wird.
Beide Bezeichnungen sind dabei etwas uneindeutig, denn selbstverständlich unterliegt der SL immer irgendwelchen Regeln (seine Existenz per se ist eine Regel) und nicht alle Regeln, die speziell an den SL gerichtet sind, sind hier gemeint. Ebenso ungenau die andere Bezeichnung „SL-Ressource“, denn die einfachste Umsetzung des bezeichneten Gegenstands ist, den SL mit Ressourcen überhaupt nicht Kontakt kommen zu lassen.
Die grundlegende Idee jedenfalls ist, den SL einer ähnlichen Beschränkung zu unterwerfen, wie sie meist für die übrigen Spieler gilt. Und diese Beschränkung lässt sich wie folgt definieren:
Du darfst nicht einfach Zahlen sagen!
Für den SC-Spieler gilt dies gemeinhin dadurch, dass alle Spielwerte mit denen er zu tun hat, entweder durch Punktkauf oder Prioritätenlisten gewählt und/oder zufällig bestimmt werden. Der Spieler darf also nicht einfach Zahlen auf sein Charakterblatt schreiben, sondern unterliegt gewissen Regeln, welche Zahlen er eintragen darf. (Selbstverständlich könnte man auf solche Regeln auch verzichten.)
Der SL unterliegt nun typischer Weise einer solchen Beschränkung nicht. Wenn seine NSCs Werte haben, kann er die meist nach eigenem Gusto festlegen und hat zudem auch noch potentiell beliebig viele NSCs. Entsprechendes gilt für das Festsetzen statischer Schwierigkeiten für irgendwelche Proben.
Schauen wir uns nun zunächst mal ein solche Wertsetzungsbeschränkung für den Spielleiter an. Ich nehme einmal Donjon als Beispiel.
Hier haben SCs und NSCs grundsätzlich den gleichen Satz Werte. Die allgemeine Mächtigkeit eines Charakters wird durch eine Erfahrungsstufe angegeben. Abhängig von dieser Stufe werden die übrigen Spielwerte des Charakters festgelegt.
Weiterhin gibt es nun ein Spielelement genannt Donjon Level. Dieses legt der Spielleiter für bestimmte Regionen fest. Abhängig von dieser Donjon-Stufe nun werden die SCs auf Monster mit bestimmten Stufen treffen. (Etwa die Donjon-Stufe +1.)
Inwiefern nun ist die Setzung von Spielwerten durch den SL beschränkt? Ganz klar, die Spieler schicken ihre Charaktere freiwillig in den gefährlichen Bereich. Dadurch ist der Einsatz gewisser Monsterstufen gleichsam abgesegnet.
Weiterhin ist die Monsterstufe für den SL ein Contested Gauge (d.h. sowohl hohe als auch niedrige Werte sind gut und schlecht zugleich). Denn hochstufige Monster bringen den SCs mehr XP, wenn sie sie besiegen und zusätzlich die Möglichkeit teurere Schätze zu erlooten.
Auf diese Weise geht es nun weiter. Der SL kann seinen Monstern magische Gegenstände mit einem Wert gleich der Stufe des Monsters in die Hand drücken. Diesen Gegenstand werden die SCs dann aber bei einem Sieg mit Sicherheit erbeuten. Auch diese Möglichkeit ist als contested.
Moment... Monsterstufen und eskalierende Dungeon-Levels... das gabs doch irgendwo schon mal oder? Jo, genau. Die Idee, die hier besprochen wird ist nicht neu, sondern schon im Ur-D&D zu finden.
In der Tat, die meisten SLs werden ihre unbegrenzten Wertsetzungsmöglichkeiten irgendwie beschränken. Wenn die SC-Spieler die Möglichkeit haben sollen etwas Sinnvolles zu erreichen und die Handlung irgendwann einmal zu einem (mindestens zwischenzeitigen) Abschluss kommen soll, muss mit der freien Wertsetzung irgendwann Schluss sein.
Die Frage ist dann nur, inwieweit das benutze Regelwerk diesen nötigen Schritt schon vorwegnimmt.
In den nächsten paar Beiträgen will ich nun ein paar Möglichkeiten, den SL einzuschränken, und ihren spezifischen Nutzen beleuchten.
Danke für Aufmerksamkeit, bei Fragen fthagn.
Sonntag, September 27, 2009
Die Leute ohne Namensschild
Einen Wunderschönen,
heute am Wahltag möchte ich mich mal den Figuren widmen, die im Rollenspiel keine Wahl haben - außer von den SCs auf die Mütze zu bekommen.
Genauer gesagt möchte ich einen Blick auf Spiele werfen, die den namenlosen Schlägern besondere Aufmerksamkeit bei den Regeln schenken. Diese Spiele gibt es massig, angefangen bei 7th Sea, der oWoD (als Optionalregel) oder DnD4.
Bei jedem dieser Spiele gibt es ein spezielles Kampfsystem und die namenlosen Schläger erfahren gewisse Sonderregeln. Mir persönlich gefällt sowas natürlich ganz gut. Immerhin hat B&B das auch.
Es gibt aber eine Sache, auf die man achten sollte, wenn man sowas einbaut: Bei aller Vereinfachung sollten möglichst viele regeltechnische Ansatzstellen erhalten bleiben. Bevor ich den Begriff allgemein erkläre, möchte ich zunächst ein Beispiel geben.
Bei 7te See gibt es Schwertkampfschulen. Die kann man kaufen und darf dann wiederrum die spezifischen Kniffe dieser Schwerkampfschule erlernen. Der eigentliche Kampfkniff aber hat mit dieser Schwertkampfschule gar nichts zu tun. Theoretisch kann ein Charkater, der keine Schwertkampfschule beherrscht einen höheren Waffenkniff haben als ein ausgebildeter Schwertkämpfer.
Und jetzt kommt das Problem: Gegen Mooks ist praktisch nur der einfache Waffenkniff interessant. Es gibt praktisch nur einen Schulenkniff ("Wirbeln"), der gegen die namenlosen Horden nützlich ist. Und der wird lange nicht von allen Schulen unterrichtet.
Bei 7te See ist das besonders fatal, denn oftmals werden die Gegner ausschließlich aus Mooks bestehen. Dann aber ist die superteure Schwertkampfschule mit all ihren kewl Powerz höchstwahrscheinlich nutzlos. Boni auf Schadenswürfe brauchts nicht, denn gegen Mooks macht man keine Schadenswürfe. Dramawürfel stehlen (indem man den Leuten ein Z in die Stirn ritzt) tut nichts, denn Mooks haben keine. Usw.
Was ist da also passiert? Das Regelwerk enthält normalerweise für das Konstrukt "Verteidiger" gewisse Ansatzstellen, auf die das Konstrukt "Angreifer" einwirken kann. Bei den Mooks sind die praktisch alle ausgeschaltet.
Das kann natürlich frustrierend sein, wenn man bei der Einfkaufstour gerade in diese fehlenden Ansatzpunkte investiert hat, sprich, wenn man z.B. bei 7te See ein Mitglied einer Schwerkampfschule spielt, das der naiven Anschauung zufolge eigentlich viel besser mit solchen dahergelaufenen Tölpeln umgehen müsste.
Ausgehend von dieser Erfahrung habe ich dann auch die Mook-Regeln für B&B entworfen. So kann man Gegnern nicht an die Reserven gehen, also die Aktivressourcen. Der gemeine Gegner ohne Namensschild hat nämlich keine.
Ursprünglich hatte ich auch darauf Wert gelegt, dass Namenlose ganz normal Wundabzüge bekommen, damit dieser Angriffspunkt (der von der Verstärkung Durchschlag benutzt wird) erhalten bleibt. Schweren Herzens habe ich mich letztlich dafür entschieden, die für Namenlose doch abzuschaffen, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Wie immer ist hier also Abwägen gefragt.
Bei D&D4 sehe ich ähnliche Probleme. Da habe ich für meine Runde zu Hause auch etwas nachgebessert. Das erste Problem ist das Minions dort niemals bloodied werden. Alle Effekte die darauf Bezug nehmen (etwa der Blutdurst von Tieflingen), fallen aus.
Deshalb bekommen Minions nicht nur einen Lebenspunkt, sondern drei Gesundheitstufen: OK - Bloodied - KO.
Wenn ein Minion Schaden erhält, geht er eine Stufe runter. Es sind also nicht einer, sondern zwei Treffer nötig. Ein kritischer Treffer oder ein Treffer mit einer Daily schaltet den Minion nach wie vor sofort aus.
Zusätzlich erhalten Minions auch Schaden, wenn sie von einer Daily verfehlt werden. Gegen Miss-Auswirkungen bei Encounter- oder At-Will-Kräften sind sie nach wie vor imun.
Diese Regeln sorgen zudem dafür, dass Minions eher ihre XP wert sind und nicht an jedem Effekt (etwa dem berühmten Rain of Steel) sofort sterben. Auch wird zur Kenntnis genommen, dass eine verfehlte Daily häufig immer noch mehr Schaden macht als eine getroffene At-Will.
Die zweite Ansatzstelle, die ich wieder einführe, ist die Möglichkeit, dass Minions kritische Treffer erzielen. Zum einen für meinen persönlichen Spaß. (Meine Monster sollen auch cool sein, wenn ich mal 20 würfle!) Dann aber auch, weil gewisse Effekte die Spieler etwa kritische Treffer ignorieren lassen.
Deshalb machen Minions bei einem kritischen Treffer +W8 schaden. (Viellicht erhöh ich das noch für spätere Tiers.)
Das wars auch schon. Wünsche noch einen schönen Wahlsonntag.
heute am Wahltag möchte ich mich mal den Figuren widmen, die im Rollenspiel keine Wahl haben - außer von den SCs auf die Mütze zu bekommen.
Genauer gesagt möchte ich einen Blick auf Spiele werfen, die den namenlosen Schlägern besondere Aufmerksamkeit bei den Regeln schenken. Diese Spiele gibt es massig, angefangen bei 7th Sea, der oWoD (als Optionalregel) oder DnD4.
Bei jedem dieser Spiele gibt es ein spezielles Kampfsystem und die namenlosen Schläger erfahren gewisse Sonderregeln. Mir persönlich gefällt sowas natürlich ganz gut. Immerhin hat B&B das auch.
Es gibt aber eine Sache, auf die man achten sollte, wenn man sowas einbaut: Bei aller Vereinfachung sollten möglichst viele regeltechnische Ansatzstellen erhalten bleiben. Bevor ich den Begriff allgemein erkläre, möchte ich zunächst ein Beispiel geben.
Bei 7te See gibt es Schwertkampfschulen. Die kann man kaufen und darf dann wiederrum die spezifischen Kniffe dieser Schwerkampfschule erlernen. Der eigentliche Kampfkniff aber hat mit dieser Schwertkampfschule gar nichts zu tun. Theoretisch kann ein Charkater, der keine Schwertkampfschule beherrscht einen höheren Waffenkniff haben als ein ausgebildeter Schwertkämpfer.
Und jetzt kommt das Problem: Gegen Mooks ist praktisch nur der einfache Waffenkniff interessant. Es gibt praktisch nur einen Schulenkniff ("Wirbeln"), der gegen die namenlosen Horden nützlich ist. Und der wird lange nicht von allen Schulen unterrichtet.
Bei 7te See ist das besonders fatal, denn oftmals werden die Gegner ausschließlich aus Mooks bestehen. Dann aber ist die superteure Schwertkampfschule mit all ihren kewl Powerz höchstwahrscheinlich nutzlos. Boni auf Schadenswürfe brauchts nicht, denn gegen Mooks macht man keine Schadenswürfe. Dramawürfel stehlen (indem man den Leuten ein Z in die Stirn ritzt) tut nichts, denn Mooks haben keine. Usw.
Was ist da also passiert? Das Regelwerk enthält normalerweise für das Konstrukt "Verteidiger" gewisse Ansatzstellen, auf die das Konstrukt "Angreifer" einwirken kann. Bei den Mooks sind die praktisch alle ausgeschaltet.
Das kann natürlich frustrierend sein, wenn man bei der Einfkaufstour gerade in diese fehlenden Ansatzpunkte investiert hat, sprich, wenn man z.B. bei 7te See ein Mitglied einer Schwerkampfschule spielt, das der naiven Anschauung zufolge eigentlich viel besser mit solchen dahergelaufenen Tölpeln umgehen müsste.
Ausgehend von dieser Erfahrung habe ich dann auch die Mook-Regeln für B&B entworfen. So kann man Gegnern nicht an die Reserven gehen, also die Aktivressourcen. Der gemeine Gegner ohne Namensschild hat nämlich keine.
Ursprünglich hatte ich auch darauf Wert gelegt, dass Namenlose ganz normal Wundabzüge bekommen, damit dieser Angriffspunkt (der von der Verstärkung Durchschlag benutzt wird) erhalten bleibt. Schweren Herzens habe ich mich letztlich dafür entschieden, die für Namenlose doch abzuschaffen, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Wie immer ist hier also Abwägen gefragt.
Bei D&D4 sehe ich ähnliche Probleme. Da habe ich für meine Runde zu Hause auch etwas nachgebessert. Das erste Problem ist das Minions dort niemals bloodied werden. Alle Effekte die darauf Bezug nehmen (etwa der Blutdurst von Tieflingen), fallen aus.
Deshalb bekommen Minions nicht nur einen Lebenspunkt, sondern drei Gesundheitstufen: OK - Bloodied - KO.
Wenn ein Minion Schaden erhält, geht er eine Stufe runter. Es sind also nicht einer, sondern zwei Treffer nötig. Ein kritischer Treffer oder ein Treffer mit einer Daily schaltet den Minion nach wie vor sofort aus.
Zusätzlich erhalten Minions auch Schaden, wenn sie von einer Daily verfehlt werden. Gegen Miss-Auswirkungen bei Encounter- oder At-Will-Kräften sind sie nach wie vor imun.
Diese Regeln sorgen zudem dafür, dass Minions eher ihre XP wert sind und nicht an jedem Effekt (etwa dem berühmten Rain of Steel) sofort sterben. Auch wird zur Kenntnis genommen, dass eine verfehlte Daily häufig immer noch mehr Schaden macht als eine getroffene At-Will.
Die zweite Ansatzstelle, die ich wieder einführe, ist die Möglichkeit, dass Minions kritische Treffer erzielen. Zum einen für meinen persönlichen Spaß. (Meine Monster sollen auch cool sein, wenn ich mal 20 würfle!) Dann aber auch, weil gewisse Effekte die Spieler etwa kritische Treffer ignorieren lassen.
Deshalb machen Minions bei einem kritischen Treffer +W8 schaden. (Viellicht erhöh ich das noch für spätere Tiers.)
Das wars auch schon. Wünsche noch einen schönen Wahlsonntag.
Samstag, September 12, 2009
Albern, aber einprägsam - Oder: Ein Kalender für PoLand
Moinsen.
Fantasy-Welten bauen ist toll. Eine meiner Lieblingswelten momentan ist ja Eberron. Vor allem weil sie so plastisch und praktisch ist. Bei fast allen Elementen der Welt drängen sich die Plot-Haken fast auf.
Nur eine Sache ist nicht so toll: Der Kalender. Da sind diese ganzen Monats- und Tagesnamen, die mir echt schwer im Kopf bleiben. Wir haben das jetzt bei uns so gelöst, dass eine Spielerin einen Eberron-Kalender ausgedruckt vor sich liegen hat und immer gleich mit einträgt, was an diesem Tag passiert ist. Funktioniert.
Nur scheint mir das ansonsten eine Stelle zu sein, wo Originalität völlig überbewertet ist. Das Jahr hat auf Eberron 12 Monate mit 4 Wochen à 7 Tagen. Warum ist das so? Weil die Spieler auf diese Weise rechnen bzw. das noch einfacher ist als die Spieler normalerweise rechnen.
Aber warum, das frage ich mich, kann man dann die Monate und Wochentage nicht einfach Januar, Februar etc. nennen? Weil es eine ach so fantastische Fantasywelt ist? Dann ist das mit der gewohnten Zeiteinteilung aber gleich wieder für den Allerwertesten, weil man immer nachschauen muss, wann im Jahr denn der 20. Therendor ist.
Gut, von mir aus! Januar und Montag sind blöd. Ich bin ja kompromissbereit! Und als Alternative mach ich dann kurz einen Kalender für D&Ds neues Standard-Setting, das eigentlich namenlose PoLand.
Die Monate heißen so:
Avandruar (geweiht Avandruar, Göttin des Glücks)
Erathuar (geweiht Erathis, Göttin der Zivilisation)
Kordz (geweiht Kord, Gott der Stärke und des Krieges)
Amothil (geweiht Amoth, verstorbener Gott)
Melorai (geweiht Melora, Göttin der Wildnis)
Iouni (geweiht Ioun, Göttin des Wissens)
Peluri (geweiht Pelor, Gott der Sonne)
Plagenmond (geweiht "Bane", dem Gott der Herrschaft)
Sehanender (geweiht Sehanine, Göttin des Mondes)
Ioktober (geweiht Io, dem toten Drachengott)
Morember (geweiht Moradin, dem Gott des Handwerks)
Rabenmond (geweiht der Göttin des Winters)
Dieser erwürdige Kalender nämlich wurde schon in uralter Zeit von Göttern festgesetzt und jeder Monat wurde einem der Götter geweiht. Amoth, Io und Khala, die ursprüngliche Göttin des Winters, waren zu dieser Zeit noch am Leben.
Heute beanspruchen sowohl Bahamut als auch Tiamat den Ioktober für sich, während der letzte Monat des Jahres heute nach der Rabenkönigin heißt, die nun über den Winter herrscht. Letztlich nennen einige Anhänger des Asmodeus den vierten Monat nach ihm, der Amoth getötet hat.
Es sind also also meist Gott und normaler Monatsname verwurstet und gelgentlich passt der Gott sogar zu unserem Monat. (Besonders stolz bin ich auf Kord und Mars.)
Fazit: Ihr dürft ruhig gelegentlich alberne Sachen in eure Spiele schreiben, wenn sie denn praktisch sind.
Fantasy-Welten bauen ist toll. Eine meiner Lieblingswelten momentan ist ja Eberron. Vor allem weil sie so plastisch und praktisch ist. Bei fast allen Elementen der Welt drängen sich die Plot-Haken fast auf.
Nur eine Sache ist nicht so toll: Der Kalender. Da sind diese ganzen Monats- und Tagesnamen, die mir echt schwer im Kopf bleiben. Wir haben das jetzt bei uns so gelöst, dass eine Spielerin einen Eberron-Kalender ausgedruckt vor sich liegen hat und immer gleich mit einträgt, was an diesem Tag passiert ist. Funktioniert.
Nur scheint mir das ansonsten eine Stelle zu sein, wo Originalität völlig überbewertet ist. Das Jahr hat auf Eberron 12 Monate mit 4 Wochen à 7 Tagen. Warum ist das so? Weil die Spieler auf diese Weise rechnen bzw. das noch einfacher ist als die Spieler normalerweise rechnen.
Aber warum, das frage ich mich, kann man dann die Monate und Wochentage nicht einfach Januar, Februar etc. nennen? Weil es eine ach so fantastische Fantasywelt ist? Dann ist das mit der gewohnten Zeiteinteilung aber gleich wieder für den Allerwertesten, weil man immer nachschauen muss, wann im Jahr denn der 20. Therendor ist.
Gut, von mir aus! Januar und Montag sind blöd. Ich bin ja kompromissbereit! Und als Alternative mach ich dann kurz einen Kalender für D&Ds neues Standard-Setting, das eigentlich namenlose PoLand.
Die Monate heißen so:
Avandruar (geweiht Avandruar, Göttin des Glücks)
Erathuar (geweiht Erathis, Göttin der Zivilisation)
Kordz (geweiht Kord, Gott der Stärke und des Krieges)
Amothil (geweiht Amoth, verstorbener Gott)
Melorai (geweiht Melora, Göttin der Wildnis)
Iouni (geweiht Ioun, Göttin des Wissens)
Peluri (geweiht Pelor, Gott der Sonne)
Plagenmond (geweiht "Bane", dem Gott der Herrschaft)
Sehanender (geweiht Sehanine, Göttin des Mondes)
Ioktober (geweiht Io, dem toten Drachengott)
Morember (geweiht Moradin, dem Gott des Handwerks)
Rabenmond (geweiht der Göttin des Winters)
Dieser erwürdige Kalender nämlich wurde schon in uralter Zeit von Göttern festgesetzt und jeder Monat wurde einem der Götter geweiht. Amoth, Io und Khala, die ursprüngliche Göttin des Winters, waren zu dieser Zeit noch am Leben.
Heute beanspruchen sowohl Bahamut als auch Tiamat den Ioktober für sich, während der letzte Monat des Jahres heute nach der Rabenkönigin heißt, die nun über den Winter herrscht. Letztlich nennen einige Anhänger des Asmodeus den vierten Monat nach ihm, der Amoth getötet hat.
Es sind also also meist Gott und normaler Monatsname verwurstet und gelgentlich passt der Gott sogar zu unserem Monat. (Besonders stolz bin ich auf Kord und Mars.)
Fazit: Ihr dürft ruhig gelegentlich alberne Sachen in eure Spiele schreiben, wenn sie denn praktisch sind.
Sonntag, August 30, 2009
Wie man Gesinnungen richtig macht
Moinsen.
Gesinnungen sind gerade mal wieder groß Thema. Da wird dafür und dagegen argumentiert und Ein katalogisiert auch fein.
Allein reden alle aus mir unerfindlichen Gründen nur über Gesinnungen bei D&D. Dabei gibt es andere Spiele, die auch Gesinnungen haben und wo die viel besser funktionieren. Ich greife nur eines heraus und zwar Nobilis. (Ich könnte etwa auch die Pfade der Erleuchtung aus Vampire: The Masquerade anführen.)
Bei Nobilis jedenfalls umfasst jede Gesinnung, genannt Codex, drei Vorschriften. Beispielsweise gibt es da:
The Code of the Angels
1. Beauty is the highes principle
2. Justice is a form of beauty.
3. Lesser beings should respect their betters.
The Code of the Fallen Angels
1. Corruption is the highes principle
2. Suffering is a form of beauty.
3. Power justifies itself.
The Code of the Light
1. Humanity must live, and live forever.
2. What must be done, ought be done cleanly.
3. Humans must be protected, particularly from themselves.
The Code of the Dark
1. Humans should destroy themselves, individually.
2. Humanity should destroy itself, collectively, except for a few toys.
3. Ugliness to human eyes shows that one is worthy.
The Code of the Wild
1. Freedom is the highest principle.
2. Sanity and mundanity are prisons.
3. Give in kind with a gift received.
Man kann sofort einige Dinge feststellen. Zunächst sind zwar einige Gesinnungen eindeutig bösartiger als andere, aber keine heißt böse. Das ist allein schon deswegen sinnvoll, weil sich niemand selbst als böse sehen würde.
Weiter ist keine der Gesinnungen nett. Lichte Mächte könnten z.B. massig Menschen opfern, wenn sie damit mehr oder für das Überleben der Menschheit zentralere Personen retten könnten. Das bedeutet, dass jede Gesinnung unter bestimmten Umständen „gut“ oder auch „böse“ sein kann.
Dann sind diese Gesinnungen klar mit bestimmten Gruppierungen verbunden. Man wird erwarten, dass ein Engel dem Kodex der Engel folgt, auch wenn das nicht zwingend ist. Dadurch bekommen alle Teilnehmer eine Erwartungshaltung, mit der man spielen kann. Auch lassen sich so leicht Verbündete finden. Wilde Mächte werden vermutlich gut mit anderen Wilden Mächten auskommen.
Darüber hinaus haben die Kodizes diese knapp formulierten Gebote oder Sentenzen. Die sind zwar interpretierbar (und das ist auch gut so), aber durch ihre Katechismenhaftigkeit wirken sie viel handlicher als z.B. der Blurb, den D&D traditionell für seine Gesinnungen verwendet. (D&D benutzt ein Format wie dieses neuerdings, um die Gebote der Götter darzustellen. Die sind wirklich lernfähig.)
Wem aber all diese Kodizes nicht gefallen, der kann sich auch seinen eigenen schreiben. Einfach drei Gebote mit einer Überschrift versehen und ab dafür. In der Spielwelt gibt es sogar eine Gattung von Charakteren, für die das erwartet wird. Dann geht zwar der Team-Faktor verloren, aber niemand ist also gezwungen sich irgendein Team zu suchen.
Wie wirkt das aber nun im Spiel? Die meisten Diskussionen über die D&D-Gesinnungen entstehen daraus, dass dann jeweils einige Leute meinen, dass ein Charakter sich nicht gesinnungsgemäß verhalten habe und seine Gesinnung daher wechseln solle, was der betreffende Spieler natürlich häufig nicht einsieht.
Bei Nobilis funktioniert das alles anders. Hier bestimmt nur der Besitzer des Charakters, welcher Kodex da steht. Immer wenn sich der Charakter dann besonders kodexgerecht verhält, bekommt der Charakter einen Wunderpunkt zugesprochen. Der Spieler kann natürlich auch anmerken, dass er meint seinen Charakter grade besonders kodexgerecht gespielt zu haben.
Hier wird sich das Problem von D&D niemals stellen. Der Spieler wird nämlich nicht bestraft, sondern unter Umständen belohnt. Diese Belohnung erfolgt weiter zeitnah und hat kurzfristige Auswirkungen.
Wir sehen daher, dass die Kodizes bei Nobilis allen Kriterien für guten Crunch genügen:
- Die Kodizes werden übersichtlich präsentiert.
- Sie unterliegen der Kontrolle des entsprechenden Spielers.
- Der entsprechende Spieler will sie haben, weil sie ihm nützen.
- Die Kodizes sind in der Spielwelt verankert und bei bestimmten Figuren und Organisationen wird man das Auftreten eines solchen Crunchy Bits erwarten.
Gesinnungen sind gerade mal wieder groß Thema. Da wird dafür und dagegen argumentiert und Ein katalogisiert auch fein.
Allein reden alle aus mir unerfindlichen Gründen nur über Gesinnungen bei D&D. Dabei gibt es andere Spiele, die auch Gesinnungen haben und wo die viel besser funktionieren. Ich greife nur eines heraus und zwar Nobilis. (Ich könnte etwa auch die Pfade der Erleuchtung aus Vampire: The Masquerade anführen.)
Bei Nobilis jedenfalls umfasst jede Gesinnung, genannt Codex, drei Vorschriften. Beispielsweise gibt es da:
The Code of the Angels
1. Beauty is the highes principle
2. Justice is a form of beauty.
3. Lesser beings should respect their betters.
The Code of the Fallen Angels
1. Corruption is the highes principle
2. Suffering is a form of beauty.
3. Power justifies itself.
The Code of the Light
1. Humanity must live, and live forever.
2. What must be done, ought be done cleanly.
3. Humans must be protected, particularly from themselves.
The Code of the Dark
1. Humans should destroy themselves, individually.
2. Humanity should destroy itself, collectively, except for a few toys.
3. Ugliness to human eyes shows that one is worthy.
The Code of the Wild
1. Freedom is the highest principle.
2. Sanity and mundanity are prisons.
3. Give in kind with a gift received.
Man kann sofort einige Dinge feststellen. Zunächst sind zwar einige Gesinnungen eindeutig bösartiger als andere, aber keine heißt böse. Das ist allein schon deswegen sinnvoll, weil sich niemand selbst als böse sehen würde.
Weiter ist keine der Gesinnungen nett. Lichte Mächte könnten z.B. massig Menschen opfern, wenn sie damit mehr oder für das Überleben der Menschheit zentralere Personen retten könnten. Das bedeutet, dass jede Gesinnung unter bestimmten Umständen „gut“ oder auch „böse“ sein kann.
Dann sind diese Gesinnungen klar mit bestimmten Gruppierungen verbunden. Man wird erwarten, dass ein Engel dem Kodex der Engel folgt, auch wenn das nicht zwingend ist. Dadurch bekommen alle Teilnehmer eine Erwartungshaltung, mit der man spielen kann. Auch lassen sich so leicht Verbündete finden. Wilde Mächte werden vermutlich gut mit anderen Wilden Mächten auskommen.
Darüber hinaus haben die Kodizes diese knapp formulierten Gebote oder Sentenzen. Die sind zwar interpretierbar (und das ist auch gut so), aber durch ihre Katechismenhaftigkeit wirken sie viel handlicher als z.B. der Blurb, den D&D traditionell für seine Gesinnungen verwendet. (D&D benutzt ein Format wie dieses neuerdings, um die Gebote der Götter darzustellen. Die sind wirklich lernfähig.)
Wem aber all diese Kodizes nicht gefallen, der kann sich auch seinen eigenen schreiben. Einfach drei Gebote mit einer Überschrift versehen und ab dafür. In der Spielwelt gibt es sogar eine Gattung von Charakteren, für die das erwartet wird. Dann geht zwar der Team-Faktor verloren, aber niemand ist also gezwungen sich irgendein Team zu suchen.
Wie wirkt das aber nun im Spiel? Die meisten Diskussionen über die D&D-Gesinnungen entstehen daraus, dass dann jeweils einige Leute meinen, dass ein Charakter sich nicht gesinnungsgemäß verhalten habe und seine Gesinnung daher wechseln solle, was der betreffende Spieler natürlich häufig nicht einsieht.
Bei Nobilis funktioniert das alles anders. Hier bestimmt nur der Besitzer des Charakters, welcher Kodex da steht. Immer wenn sich der Charakter dann besonders kodexgerecht verhält, bekommt der Charakter einen Wunderpunkt zugesprochen. Der Spieler kann natürlich auch anmerken, dass er meint seinen Charakter grade besonders kodexgerecht gespielt zu haben.
Hier wird sich das Problem von D&D niemals stellen. Der Spieler wird nämlich nicht bestraft, sondern unter Umständen belohnt. Diese Belohnung erfolgt weiter zeitnah und hat kurzfristige Auswirkungen.
Wir sehen daher, dass die Kodizes bei Nobilis allen Kriterien für guten Crunch genügen:
- Die Kodizes werden übersichtlich präsentiert.
- Sie unterliegen der Kontrolle des entsprechenden Spielers.
- Der entsprechende Spieler will sie haben, weil sie ihm nützen.
- Die Kodizes sind in der Spielwelt verankert und bei bestimmten Figuren und Organisationen wird man das Auftreten eines solchen Crunchy Bits erwarten.
Samstag, August 29, 2009
[D&D4] Rainbow Servant
Hi.
At EnWorld.org Dragonhelm asked about converting the Rainbow Servant prestige class from Divine Power (3.5) to 4th edition. I made a proposal, and some guys found it agreeable.
So post it here.
Prerequisite: Any arcane class
Sense Evil (11th level): You gain a +2 bonus to Insight. If you are surprised, you can still take a single move or minor action during the surprise round.
Rainbow Action (11th level): When you spend an action point to take an extra action, one ally who can see you can loose a healing surge to gain temporary hit points equal to his or her healing surge value plus your Int or Cha modifier.
Rainbow Wings (16th level): You gain Overland Flight 12.
Gust of Wind • Rainbow Servant Attack 11
You call upon the eight winds to strike and help.
Encounter • Arcane, Implement, Thunder
Standard • Area burst 1 within 10 squares
Target: Enemies within burst
Attack: Int or Cha vs. Reflex
Hit: 3d6 + (Int or Cha) thunder damage and you slide the target 1 square and knock it prone.
Effect: You slide all allies in burst 1 square.
Couatl's Circle of Protection • Rainbow Servant Utility 12
You magically cover the ground with the runes that you learned in the Jungle Temples. Your enemies are forced to retreat.
Daily • Arcane, Zone
Standard • Close burst 5
Effect: You push all enemies in burst 5 squres. The burst also becomes a zone that remains centered on you and lasts until the end of your next turn. The zone is difficult terrain for your enemies.
Sustain Minor: The zone persists.
Rainbow Bolts • Rainbow Servant Attack 20
You create a colorful bolt of lightning that hops from one foe to another and spreads hope in its path.
Daily • Arcane, Healing, Implement, Lightning, Radiant
Standard • Close burst 10
Targets: Up to three creatures in burst
Attack: Int or Cha vs. Reflex
Hit: 4d6 + (Int or Cha) lightning and radiant
Effect: You and each ally in burst can make a saving throw and spend a healing surge.
At EnWorld.org Dragonhelm asked about converting the Rainbow Servant prestige class from Divine Power (3.5) to 4th edition. I made a proposal, and some guys found it agreeable.
So post it here.
Rainbow Servant
Prerequisite: Any arcane class
Sense Evil (11th level): You gain a +2 bonus to Insight. If you are surprised, you can still take a single move or minor action during the surprise round.
Rainbow Action (11th level): When you spend an action point to take an extra action, one ally who can see you can loose a healing surge to gain temporary hit points equal to his or her healing surge value plus your Int or Cha modifier.
Rainbow Wings (16th level): You gain Overland Flight 12.
Gust of Wind • Rainbow Servant Attack 11
You call upon the eight winds to strike and help.
Encounter • Arcane, Implement, Thunder
Standard • Area burst 1 within 10 squares
Target: Enemies within burst
Attack: Int or Cha vs. Reflex
Hit: 3d6 + (Int or Cha) thunder damage and you slide the target 1 square and knock it prone.
Effect: You slide all allies in burst 1 square.
Couatl's Circle of Protection • Rainbow Servant Utility 12
You magically cover the ground with the runes that you learned in the Jungle Temples. Your enemies are forced to retreat.
Daily • Arcane, Zone
Standard • Close burst 5
Effect: You push all enemies in burst 5 squres. The burst also becomes a zone that remains centered on you and lasts until the end of your next turn. The zone is difficult terrain for your enemies.
Sustain Minor: The zone persists.
Rainbow Bolts • Rainbow Servant Attack 20
You create a colorful bolt of lightning that hops from one foe to another and spreads hope in its path.
Daily • Arcane, Healing, Implement, Lightning, Radiant
Standard • Close burst 10
Targets: Up to three creatures in burst
Attack: Int or Cha vs. Reflex
Hit: 4d6 + (Int or Cha) lightning and radiant
Effect: You and each ally in burst can make a saving throw and spend a healing surge.
Sonntag, Juli 12, 2009
[D&D 4e] Fertigketisfeats
Moinsen.
Vielleicht bin ich allein, aber ich steh total auf die Feats, die +2 auf eine Fähigkeit geben und eine weitere Kleinigkeit (Alertness, Combat Medic, Escape Artist, Sure Climber). Mein aktüller Charakter hat etwa grade viel Spaß als Combat Medic.
Davon gibts aber definitiv zu wenig, hier ein paar weitere Feats, die ich für gut denkbar halte:
Improved Feint (Bluff) - Nur eine Minor Action, um für Kampfvorteil zu bluffen. Bluff +2.
Sure Swimmer (Athletics) - Mit voller Bewegunsrate schwimmen. +1 Athletics
Trapfinding (Perception) - Du erhälst +2 auf Wahrnehmung. Du erhälst einen zusätzlichen +2-Bonus auf deine Wahrnehmung, um Fallen zu entdecken.
Survivalist (Dungeoneering/Nature - +2 Dungeoneering oder Nature. Du benötigst nur eine halbe Stunde, um Nahrung mit der gewählten Fertigkeit zu finden.
Usw. usf. Eigentlich kann man sich aus fast jeder Anwendung einer Fertigkeit ein passendes Feat stricken.
Wenn ihr noch Ideen habt, bin ich ganz Auge.
Vielleicht bin ich allein, aber ich steh total auf die Feats, die +2 auf eine Fähigkeit geben und eine weitere Kleinigkeit (Alertness, Combat Medic, Escape Artist, Sure Climber). Mein aktüller Charakter hat etwa grade viel Spaß als Combat Medic.
Davon gibts aber definitiv zu wenig, hier ein paar weitere Feats, die ich für gut denkbar halte:
Improved Feint (Bluff) - Nur eine Minor Action, um für Kampfvorteil zu bluffen. Bluff +2.
Sure Swimmer (Athletics) - Mit voller Bewegunsrate schwimmen. +1 Athletics
Trapfinding (Perception) - Du erhälst +2 auf Wahrnehmung. Du erhälst einen zusätzlichen +2-Bonus auf deine Wahrnehmung, um Fallen zu entdecken.
Survivalist (Dungeoneering/Nature - +2 Dungeoneering oder Nature. Du benötigst nur eine halbe Stunde, um Nahrung mit der gewählten Fertigkeit zu finden.
Usw. usf. Eigentlich kann man sich aus fast jeder Anwendung einer Fertigkeit ein passendes Feat stricken.
Wenn ihr noch Ideen habt, bin ich ganz Auge.
Mittwoch, Juni 10, 2009
Nachforschung - Nachforschung - Showdown... Ich kriegs Kotzen.
Hallo.
Heute möchte ich kurz auf ein Phänomen eingehen, bei dem ich echt das Würgen kriege. Ich bekenne mich ja schuldig, ich habs aufm letzten :T:reffen auch getan. Es bietet sich ja auch an und ist so einfach, "eingeschliffen" muss man wohl sagen.
Ich blogge das jetzt ausgerechnet jetzt, weil es mir bei einem :T:hema vom Jörg auffiel, das an sich recht lesenswert ist. Da schreibt er (und ich glaube wohl, er verallgemeinert):
Es gibt eine Geschichte, in der die Abenteuer Hindernisse überwinden müssen um zu einem Ziel zu gelangen. Es gibt ein bisschen Charakterspiel, vielleicht etwas für den Taktik Fan und etwas für den Spieler der gerne Rätsel mag. Und am Ende treten alle gemeinsam Ärsche um den Obermufti platt zu machen.
Vielleicht war dieser Aufbau sogar irgendwann mal spannend. Inzwischen kann ich den so mitbeten, dass ich mich immer frage, ob man nicht gleich bis zum Ende vorspulen kann. Vermutlich kann diese Struktur allen Beteiligten Sicherheit geben. Nachforschung - Nachforschung - Showdown. Das spricht sich sogar rhythmisch.
Ich versuche das zu vermeiden wenn ich kann. Normalerweise gibt es keinen absoluten Obermufti, dem man gemeinsam den Arsch platt treten kann. Statt dessen gibt es mindestens zwei, besser noch drei und die Spieler dürfen sich erstmal entscheiden, wessen Arsch sie treten wollen (wenn überhaupt!).
Und das Abenteuer ist vorbei, wenn die Leute mit den SCs befinden, dass es vorbei ist. Nicht wenn mindestens einmal die Kampfregeln bemüht wurden.
Heute möchte ich kurz auf ein Phänomen eingehen, bei dem ich echt das Würgen kriege. Ich bekenne mich ja schuldig, ich habs aufm letzten :T:reffen auch getan. Es bietet sich ja auch an und ist so einfach, "eingeschliffen" muss man wohl sagen.
Ich blogge das jetzt ausgerechnet jetzt, weil es mir bei einem :T:hema vom Jörg auffiel, das an sich recht lesenswert ist. Da schreibt er (und ich glaube wohl, er verallgemeinert):
Es gibt eine Geschichte, in der die Abenteuer Hindernisse überwinden müssen um zu einem Ziel zu gelangen. Es gibt ein bisschen Charakterspiel, vielleicht etwas für den Taktik Fan und etwas für den Spieler der gerne Rätsel mag. Und am Ende treten alle gemeinsam Ärsche um den Obermufti platt zu machen.
Vielleicht war dieser Aufbau sogar irgendwann mal spannend. Inzwischen kann ich den so mitbeten, dass ich mich immer frage, ob man nicht gleich bis zum Ende vorspulen kann. Vermutlich kann diese Struktur allen Beteiligten Sicherheit geben. Nachforschung - Nachforschung - Showdown. Das spricht sich sogar rhythmisch.
Ich versuche das zu vermeiden wenn ich kann. Normalerweise gibt es keinen absoluten Obermufti, dem man gemeinsam den Arsch platt treten kann. Statt dessen gibt es mindestens zwei, besser noch drei und die Spieler dürfen sich erstmal entscheiden, wessen Arsch sie treten wollen (wenn überhaupt!).
Und das Abenteuer ist vorbei, wenn die Leute mit den SCs befinden, dass es vorbei ist. Nicht wenn mindestens einmal die Kampfregeln bemüht wurden.
Dienstag, Mai 12, 2009
[B&B] Ausblick für die 0.7
Nabend.
In den vergangenen Wochen und Monaten hatte ich die große Freude, dass B&B gleich von zwei externen Testrunden durch die Mangel genommen werden konnte. (Eine davon vor der Nebelwand.)
Daher wird die nächste Version hoffentlich noch ein wenig benutzerfreundlicher.
Konkret wird es folgende Änderungen geben:
Ausführlicher erklärt werden Objekt der Gier, Fluch, Improvisation mit Verstand, Slot-Fähigkeiten. Da gabs immer die meisten Fragen, wobei beim Objekt auch gewisse Erfahrungswerte mitspielen. Das Ding funktioniert offenbar nur richtig, wenn es wirklich physische Dinge sind, die man mit Händen greifen kann und wenn es mehr als eins davon gibt.
Weiterhin kommt ein kurzer Überblick über verschiedene Szenentypen und, was man für B&B beachten sollte, hinzu.
Verteidigungsfähigkeiten waren nicht eigentständig genug und bekommen daher mal wieder eine Überarbeitung. Die neuen Schutzfähigkeiten speichern jetzt so ungefähr eine Verteidigungshandlung. Ist die verbraucht, muss die Fähigkeit neu geladen werden. (Das ist gut, ohne dass die Handlungsökonomie zum Orcus geht.)
Reserven sind bei Beginn eines neuen Abenteuers nicht ganz voll. Das hat sich bei mir sehr bewährt, denn dann kann man schön mit Zwischenspielen anfangen. Es wird einfach jeweils eine Ladung aus jeder Reserve rausgenommen.
Die maximale Zahl an Bonuswürfeln hängt nicht mehr von der benutzen Fähigkeit ab, sondern von der allgemeinen Erfahrungsstufe des Charakters (Stufe +3). Das ersprart im Spiel etwas Rechnerei und es begünstigt breiter gestreute Fähigkeiten, sowie Verstärkungen und Besonderheiten. Das scheint mir gut, um noch etwas mehr Abwechslung zu bekommen. Und des spart den Regelbegriff der "Grundwürfel".
Die Angriffsverstärkungen kriegen noch eine Überarbeitung. Durchschlag wird etwas aufgewertet und frisst dabei Unabwendbar. Brennend erfordert keine außergewöhnlichen Würfelwürfe mehr. (War ja in der letzten Version etwas wie D&D.)
Bei der Heilung von Schaden mit Ausdauer wird nicht gewürfelt, sondern direkt ein Kästchen gelöscht. Das spart Zeit.
Letztlich sind noch ein paar mehr Informationen direkt auf dem Charakterbogen festgehalten, z.B. wofür diese ulkigen Klammern bei den Fähigkeiten sind.
Falls es noch an anderer Stelle Verständnisfähigkeiten mit der aktuellen Version gibt, fragt ruhig gerne, dann kann ich das für die nächste Runde klarstellen. (Rechtschreibfehler und Satzsalat sammel ich wie immer auch weiterhin gerne.)
Bis dahin,
Stefan
In den vergangenen Wochen und Monaten hatte ich die große Freude, dass B&B gleich von zwei externen Testrunden durch die Mangel genommen werden konnte. (Eine davon vor der Nebelwand.)
Daher wird die nächste Version hoffentlich noch ein wenig benutzerfreundlicher.
Konkret wird es folgende Änderungen geben:
Ausführlicher erklärt werden Objekt der Gier, Fluch, Improvisation mit Verstand, Slot-Fähigkeiten. Da gabs immer die meisten Fragen, wobei beim Objekt auch gewisse Erfahrungswerte mitspielen. Das Ding funktioniert offenbar nur richtig, wenn es wirklich physische Dinge sind, die man mit Händen greifen kann und wenn es mehr als eins davon gibt.
Weiterhin kommt ein kurzer Überblick über verschiedene Szenentypen und, was man für B&B beachten sollte, hinzu.
Verteidigungsfähigkeiten waren nicht eigentständig genug und bekommen daher mal wieder eine Überarbeitung. Die neuen Schutzfähigkeiten speichern jetzt so ungefähr eine Verteidigungshandlung. Ist die verbraucht, muss die Fähigkeit neu geladen werden. (Das ist gut, ohne dass die Handlungsökonomie zum Orcus geht.)
Reserven sind bei Beginn eines neuen Abenteuers nicht ganz voll. Das hat sich bei mir sehr bewährt, denn dann kann man schön mit Zwischenspielen anfangen. Es wird einfach jeweils eine Ladung aus jeder Reserve rausgenommen.
Die maximale Zahl an Bonuswürfeln hängt nicht mehr von der benutzen Fähigkeit ab, sondern von der allgemeinen Erfahrungsstufe des Charakters (Stufe +3). Das ersprart im Spiel etwas Rechnerei und es begünstigt breiter gestreute Fähigkeiten, sowie Verstärkungen und Besonderheiten. Das scheint mir gut, um noch etwas mehr Abwechslung zu bekommen. Und des spart den Regelbegriff der "Grundwürfel".
Die Angriffsverstärkungen kriegen noch eine Überarbeitung. Durchschlag wird etwas aufgewertet und frisst dabei Unabwendbar. Brennend erfordert keine außergewöhnlichen Würfelwürfe mehr. (War ja in der letzten Version etwas wie D&D.)
Bei der Heilung von Schaden mit Ausdauer wird nicht gewürfelt, sondern direkt ein Kästchen gelöscht. Das spart Zeit.
Letztlich sind noch ein paar mehr Informationen direkt auf dem Charakterbogen festgehalten, z.B. wofür diese ulkigen Klammern bei den Fähigkeiten sind.
Falls es noch an anderer Stelle Verständnisfähigkeiten mit der aktuellen Version gibt, fragt ruhig gerne, dann kann ich das für die nächste Runde klarstellen. (Rechtschreibfehler und Satzsalat sammel ich wie immer auch weiterhin gerne.)
Bis dahin,
Stefan
Samstag, Mai 09, 2009
[B&B] Macht19
Hallo.
Ich wurde neulich inspiriert, mal einen von diesen tollen Fragekatalogen für B&B zu machen. Da es irgendwie merkwürdig wär, meinen eigenen zu machen, nehm ich die volle Dröhnung, die Power19.
Ich glaube so, wie ich die Fragen im Folgenden beantworte, ist das in etwa gedacht. Da es ja hin und wieder vorkommt, dass jemand einige Fragen nicht beantworten kann, ist so eine beispielhafte Bearbeitung vielleicht nützlich.
1.) What is your game about?
Es geht um Helden.
2.) What do the characters do?
Es geht um Helden, die Monster bekämpfen und Übetäter strafen, und vielleicht auch ihr privates Leben im Griff haben und ganz vielleicht auch nicht der Dunklen Seite (was immer das sein mag) anheim fallen.
3.) What do the players (including the GM if there is one) do?
Ja, es gibt einen SL. Der spielt vorwiegend die SLCs (auch wenn er die natürlich an die Heldenspieler abgeben darf) und bereitet SLCs und damit das Abenteuer vor. Er darf die Protagonisten auch mit Gefahren konfrontieren, im privaten Bereich bangen und allgemein mit der Dunklen Seite in Versuchung führen.
Die Heldenspieler spielen je einen Helden und beschäftigen sich als Team mit dem vorliegenden Abenteuer. (Die Heldenspieler geben einige Kernthemen für das jeweils folgende Abenteuer vor.) Sie können auch entscheiden, was ihrem Helden wichtig ist und mit Würfelwürfen die Handlung weiterspinnen.
4.) How does your setting (or lack thereof) reinforce what your game is about?
Es gibt einen Setting-Baukasten. Jedes Setting enthält eine Böse SacheTM, die reich, mächtig und einsam macht. Außerdem kann sie die Helden kurzfristig von ihren Problemen befreien. Ist das nicht toll?
Weiterhin gibt es zwei widerstreitende "Philosophien", auf denen alle Charaktere angeordnet werden. So können verschiedene Helden mit verschiedenen SLCs verschieden gut um. (Gleich und gleich gesellt sich gern.) Das verstärkt den Team-Aspekt und sorgt zudem für interessanteres Charakterspiel.
Letztlich gibt es das "Objekt der Gier". Ein verstofflichtes Ding (oder ein Satz Dinge), den alle wichtigen und mächtigen Leute, in der Spielwelt haben wollen. Das bietet Ansätze für Charakterspiel (auch in der Gruppe) und kann zudem fast beliebig oft als Aufhänger oder i-Tüpfelchen für Abenteuer fungieren.
5.) How does the Character Creation of your game reinforce what your game is about?
Erster Schritt der Charaktererschaffung sind ein paar Sätze über den Hintergrund des Helden. Diese müssen dann in der Gruppe verlesen werden, so dass die Mitspieler basierend auf dem Gehörten noch zwei weitere Sätze inzufügen können, die ihren Charakter vervollständigen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass alle über jeden Charakter im Bilde sind.Das ist nützlich für das Charakterspiel in der Gruppe.
Das Spiel interessiert sich abgesehen von den genannten Merkmalen nicht so sehr für Hintergrund. Fähigkeiten können daher frei benannt werden. Allerdings hat jede Fähigkeit einen mechanischen Unterbau und die Helden können sich in Hinblick auf verschiedene Fähigkeitstypen ergänzen.
6.) What types of behaviors/styles of play does your game reward (and punish if necessary)?
7.) How are behaviors and styles of play rewarded or punished in your game?
Actionreiche und interessante Beschreibung wird durch Bonuserfolge belohnt. Haarsträubende Rechtfertigungen, warum eine Fähigkeit hier funktioniert, können helfen Probleme zu lösen. Teamplay zwischen verbündeten Charakteren ist in Auseinandersetzungen das A und O, sonst kommt kaum Schaden bei den Gegnern durch.
8.) How are the responsibilities of narration and credibility divided in your game?
Der Spielleiter darf fast alles frei von der Leber weg erzählen. (Solang ihn niemand mit Popcorn bewirft.)
Die Heldenspieler können Fakten in der Spielwelt schaffen, indem sie eine passende Fähigkeit würfeln. Der Spielleiter kann solche Fakten mit sog. Korruptionschips belegen, die den bei der Welterschaffung festgelegten Makel symbolisieren, so dass die Heldenspieler entscheiden müssen, ob sie den Fakt wirklich haben wollen.
In Auseinandersetzungen wird Angriff-Ziel-Kampfsystem verwendet, dass zu freier Beschreibung ermutigen soll, und im privaten Bereich der Charaktere wird Stake Resolution benutzt, um die Dinge abzuhandeln, bei denen Superkräfte plötzlich nicht mehr helfen.
9.) What does your game do to command the players' attention, engagement, and participation? (i.e. What does the game do to make them care?)
Durch die gemeinsame Charaktererschaffung sind die Helden zumindest in Ansätzen miteinander verwoben und können natürlich Stakes für die großen und kleinen Probleme der anderen Helden vorschlagen.
Weiterhin können Teilnehmer fast jederzeit die Beschreibung eines anderen Teilnehmers mit einem zusäztlichen Erfolg, einer zusätzlichen Ressourcen-Einheit etc. belohnen.
Letztlich müssen sich die Heldenspieler in Auseinanderstzungen koordinieren, um etwas zu reißen.
10.) What are the resolution mechanics of your game like?
Es werden fast immer xW6 gewürfelt und dann Erfolge gezählt. Was die Würfelzahl angeht, wird zwischen heldenhaften Fähigkeitswürfen und der eher privaten Stake Resolution unterschieden.
Im ersten Fall hängt die Würfelzahl vorwiegend von den Charkterwerten (und durch andere Spielelemente produzierte Bonuswürfeln) ab, bei der Stake Resolution kann der betreffende Spieler, frei festlegen, wobei mehr Würfel höheres Risiko bedeuten.
11.) How do the resolution mechanics reinforce what your game is about?
Poolsysteme erlauben es mehr Informationen aus dem Würfelwurf herauszulesen, um etwa unterschiedliche Ressourcen zu beeinflussen. Davon hat B&B einige, die Taktik für das Heldendasein bieten sollen und zugleich Anreiz für die Stake Resolution sind.
Die beiden Varianten zur Würfelmenge zu kommen und die verschiedenen Arten sie abzulesen, grenzen weiterhin die beiden Spielbereiche gut gegen einander ab.
12.) Do characters in your game advance? If so, how?
13.) How does the character advancement (or lack thereof) reinforce what your game is about?
Ja, in vier verschiedenen Weisen.
Zunächst können sich die Heldenspieler selbsständig per Stake Resolution Einfluss auf SLCs erspielen, der bestehen bleibt. So können die Helden ein Kontaktnetz aufbauen und werden mit dem Rest der Spielwelt verbunden.
Für bestandene Abenteuer erhält der Held "Taten". Hierbei handelt es sich um kurze Tatenbeschreibungen, die auf dem Charakterbogen vermerkt werden. Taten können in späteren Abenteuern aktiviert werden, um einen kleinen Bonus zu erhalten. Dies hält die Geschichte des Helden lebendig und macht sie bedeutsam.
Weiterhin erlaubt es jede Tat, eine Fähigkeit oder eine Besonderheit um eins zu steigern. Bei genügend Taten steigt der Held in der Erfahrungsstufe auf und kann seine Verteidigung und seine Reserven verbessern.
Neben den Taten landen auch "Narben" und "Makel" auf dem Charakterbogen. Narben erhält held, wenn er in einer Auseinandersetzung furchtbar auf die Mütze bekommt. Ein vernarbter Held, darf große Reden schwingen und dafür seine Reserven spontan auffrischen. Es handelt sich also um einen Failure Reward.
Makel schließlich kann es geben, wenn der Heldenspieler Korruptionschips vom Spielleiter nimmt oder bei der Stake Resolution einen Einsatz verlorenen Einsatz retten will. Der Held hat dann also etwas Makelhaftes getan.
Wie Taten können Makel benutzt, um Besonderheiten (~ Reichtum) zu erwerben. Dafür zerschießen sie das Einflussnetz des Charakters: Niemand traut dem düsteren Typen. Der Heldenspieler muss sich also entscheiden, was ihm wichtiger ist.
14.) What sort of product or effect do you want your game to produce in or for the players?
Die Teilnehmer sollen bei den großen und kleinen Niederlagen der der Helden und ihrer Umwelt mitfiebern.
15.) What areas of your game receive extra attention and color? Why?
Abgesehen von den hier ausgebreiteten Dingen, die verschiedenen Spezialanwendungen für Fähigkeiten. Ziel ist es, eine Palette an mechanisch unterschiedlichen Möglichkeiten anzubieten, bei denen auch Nicht-Kämpfer eine gute Ergänzung für eine Heldentruppe sein können.
16.) Which part of your game are you most excited about or interested in? Why?
Der Art und Weise wie Action-Rollenspiel und Charakterrollenspiel gegenseitig befruchten.
17.) Where does your game take the players that other games can’t, don’t, or won’t?
Hoffentlich via Antwort 16 zu Antwort 14.
18.) What are your publishing goals for your game?
Brauchbares, verständliches .pdf ist vorrangiges Ziel. Vielleicht irgendwann toter Baum. Mal sehen.
19.) Who is your target audience?
Eher erfahrene Rollenspieler. Die Regeln sind zwar recht kompakt, aber die Einstiegshürde ist nicht zu unterschätzen.
Ich wurde neulich inspiriert, mal einen von diesen tollen Fragekatalogen für B&B zu machen. Da es irgendwie merkwürdig wär, meinen eigenen zu machen, nehm ich die volle Dröhnung, die Power19.
Ich glaube so, wie ich die Fragen im Folgenden beantworte, ist das in etwa gedacht. Da es ja hin und wieder vorkommt, dass jemand einige Fragen nicht beantworten kann, ist so eine beispielhafte Bearbeitung vielleicht nützlich.
1.) What is your game about?
Es geht um Helden.
2.) What do the characters do?
Es geht um Helden, die Monster bekämpfen und Übetäter strafen, und vielleicht auch ihr privates Leben im Griff haben und ganz vielleicht auch nicht der Dunklen Seite (was immer das sein mag) anheim fallen.
3.) What do the players (including the GM if there is one) do?
Ja, es gibt einen SL. Der spielt vorwiegend die SLCs (auch wenn er die natürlich an die Heldenspieler abgeben darf) und bereitet SLCs und damit das Abenteuer vor. Er darf die Protagonisten auch mit Gefahren konfrontieren, im privaten Bereich bangen und allgemein mit der Dunklen Seite in Versuchung führen.
Die Heldenspieler spielen je einen Helden und beschäftigen sich als Team mit dem vorliegenden Abenteuer. (Die Heldenspieler geben einige Kernthemen für das jeweils folgende Abenteuer vor.) Sie können auch entscheiden, was ihrem Helden wichtig ist und mit Würfelwürfen die Handlung weiterspinnen.
4.) How does your setting (or lack thereof) reinforce what your game is about?
Es gibt einen Setting-Baukasten. Jedes Setting enthält eine Böse SacheTM, die reich, mächtig und einsam macht. Außerdem kann sie die Helden kurzfristig von ihren Problemen befreien. Ist das nicht toll?
Weiterhin gibt es zwei widerstreitende "Philosophien", auf denen alle Charaktere angeordnet werden. So können verschiedene Helden mit verschiedenen SLCs verschieden gut um. (Gleich und gleich gesellt sich gern.) Das verstärkt den Team-Aspekt und sorgt zudem für interessanteres Charakterspiel.
Letztlich gibt es das "Objekt der Gier". Ein verstofflichtes Ding (oder ein Satz Dinge), den alle wichtigen und mächtigen Leute, in der Spielwelt haben wollen. Das bietet Ansätze für Charakterspiel (auch in der Gruppe) und kann zudem fast beliebig oft als Aufhänger oder i-Tüpfelchen für Abenteuer fungieren.
5.) How does the Character Creation of your game reinforce what your game is about?
Erster Schritt der Charaktererschaffung sind ein paar Sätze über den Hintergrund des Helden. Diese müssen dann in der Gruppe verlesen werden, so dass die Mitspieler basierend auf dem Gehörten noch zwei weitere Sätze inzufügen können, die ihren Charakter vervollständigen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass alle über jeden Charakter im Bilde sind.Das ist nützlich für das Charakterspiel in der Gruppe.
Das Spiel interessiert sich abgesehen von den genannten Merkmalen nicht so sehr für Hintergrund. Fähigkeiten können daher frei benannt werden. Allerdings hat jede Fähigkeit einen mechanischen Unterbau und die Helden können sich in Hinblick auf verschiedene Fähigkeitstypen ergänzen.
6.) What types of behaviors/styles of play does your game reward (and punish if necessary)?
7.) How are behaviors and styles of play rewarded or punished in your game?
Actionreiche und interessante Beschreibung wird durch Bonuserfolge belohnt. Haarsträubende Rechtfertigungen, warum eine Fähigkeit hier funktioniert, können helfen Probleme zu lösen. Teamplay zwischen verbündeten Charakteren ist in Auseinandersetzungen das A und O, sonst kommt kaum Schaden bei den Gegnern durch.
8.) How are the responsibilities of narration and credibility divided in your game?
Der Spielleiter darf fast alles frei von der Leber weg erzählen. (Solang ihn niemand mit Popcorn bewirft.)
Die Heldenspieler können Fakten in der Spielwelt schaffen, indem sie eine passende Fähigkeit würfeln. Der Spielleiter kann solche Fakten mit sog. Korruptionschips belegen, die den bei der Welterschaffung festgelegten Makel symbolisieren, so dass die Heldenspieler entscheiden müssen, ob sie den Fakt wirklich haben wollen.
In Auseinandersetzungen wird Angriff-Ziel-Kampfsystem verwendet, dass zu freier Beschreibung ermutigen soll, und im privaten Bereich der Charaktere wird Stake Resolution benutzt, um die Dinge abzuhandeln, bei denen Superkräfte plötzlich nicht mehr helfen.
9.) What does your game do to command the players' attention, engagement, and participation? (i.e. What does the game do to make them care?)
Durch die gemeinsame Charaktererschaffung sind die Helden zumindest in Ansätzen miteinander verwoben und können natürlich Stakes für die großen und kleinen Probleme der anderen Helden vorschlagen.
Weiterhin können Teilnehmer fast jederzeit die Beschreibung eines anderen Teilnehmers mit einem zusäztlichen Erfolg, einer zusätzlichen Ressourcen-Einheit etc. belohnen.
Letztlich müssen sich die Heldenspieler in Auseinanderstzungen koordinieren, um etwas zu reißen.
10.) What are the resolution mechanics of your game like?
Es werden fast immer xW6 gewürfelt und dann Erfolge gezählt. Was die Würfelzahl angeht, wird zwischen heldenhaften Fähigkeitswürfen und der eher privaten Stake Resolution unterschieden.
Im ersten Fall hängt die Würfelzahl vorwiegend von den Charkterwerten (und durch andere Spielelemente produzierte Bonuswürfeln) ab, bei der Stake Resolution kann der betreffende Spieler, frei festlegen, wobei mehr Würfel höheres Risiko bedeuten.
11.) How do the resolution mechanics reinforce what your game is about?
Poolsysteme erlauben es mehr Informationen aus dem Würfelwurf herauszulesen, um etwa unterschiedliche Ressourcen zu beeinflussen. Davon hat B&B einige, die Taktik für das Heldendasein bieten sollen und zugleich Anreiz für die Stake Resolution sind.
Die beiden Varianten zur Würfelmenge zu kommen und die verschiedenen Arten sie abzulesen, grenzen weiterhin die beiden Spielbereiche gut gegen einander ab.
12.) Do characters in your game advance? If so, how?
13.) How does the character advancement (or lack thereof) reinforce what your game is about?
Ja, in vier verschiedenen Weisen.
Zunächst können sich die Heldenspieler selbsständig per Stake Resolution Einfluss auf SLCs erspielen, der bestehen bleibt. So können die Helden ein Kontaktnetz aufbauen und werden mit dem Rest der Spielwelt verbunden.
Für bestandene Abenteuer erhält der Held "Taten". Hierbei handelt es sich um kurze Tatenbeschreibungen, die auf dem Charakterbogen vermerkt werden. Taten können in späteren Abenteuern aktiviert werden, um einen kleinen Bonus zu erhalten. Dies hält die Geschichte des Helden lebendig und macht sie bedeutsam.
Weiterhin erlaubt es jede Tat, eine Fähigkeit oder eine Besonderheit um eins zu steigern. Bei genügend Taten steigt der Held in der Erfahrungsstufe auf und kann seine Verteidigung und seine Reserven verbessern.
Neben den Taten landen auch "Narben" und "Makel" auf dem Charakterbogen. Narben erhält held, wenn er in einer Auseinandersetzung furchtbar auf die Mütze bekommt. Ein vernarbter Held, darf große Reden schwingen und dafür seine Reserven spontan auffrischen. Es handelt sich also um einen Failure Reward.
Makel schließlich kann es geben, wenn der Heldenspieler Korruptionschips vom Spielleiter nimmt oder bei der Stake Resolution einen Einsatz verlorenen Einsatz retten will. Der Held hat dann also etwas Makelhaftes getan.
Wie Taten können Makel benutzt, um Besonderheiten (~ Reichtum) zu erwerben. Dafür zerschießen sie das Einflussnetz des Charakters: Niemand traut dem düsteren Typen. Der Heldenspieler muss sich also entscheiden, was ihm wichtiger ist.
14.) What sort of product or effect do you want your game to produce in or for the players?
Die Teilnehmer sollen bei den großen und kleinen Niederlagen der der Helden und ihrer Umwelt mitfiebern.
15.) What areas of your game receive extra attention and color? Why?
Abgesehen von den hier ausgebreiteten Dingen, die verschiedenen Spezialanwendungen für Fähigkeiten. Ziel ist es, eine Palette an mechanisch unterschiedlichen Möglichkeiten anzubieten, bei denen auch Nicht-Kämpfer eine gute Ergänzung für eine Heldentruppe sein können.
16.) Which part of your game are you most excited about or interested in? Why?
Der Art und Weise wie Action-Rollenspiel und Charakterrollenspiel gegenseitig befruchten.
17.) Where does your game take the players that other games can’t, don’t, or won’t?
Hoffentlich via Antwort 16 zu Antwort 14.
18.) What are your publishing goals for your game?
Brauchbares, verständliches .pdf ist vorrangiges Ziel. Vielleicht irgendwann toter Baum. Mal sehen.
19.) Who is your target audience?
Eher erfahrene Rollenspieler. Die Regeln sind zwar recht kompakt, aber die Einstiegshürde ist nicht zu unterschätzen.
Montag, Mai 04, 2009
Kleine Faustregel für Spielwerte
Moin.
Ich hatte vor kurzem ein kleines Email-Gespräch, wo es um Spielwerte ging. Ich bekam da also eine Frage zur Interaktion von Werten, die tatsächlich benutzt werden und solchen die auf dem Blatt stehen.
Meine Antwort: Da ist bitte schön kein Unterschied. Oder genauer...
Jeder Wert, der notiert wird, hat schon einen Effekt. Und zwar ganz für sich alleine und ohne umgerechnet zu werden.
Im besten Fall hat er auch genau einen Effekt. Einzige Ausnahme ist die durchschaubare Verhüllung des benutzen Wertes, wie meinetwegen bei den Attributen in Dogs in the Vineyard. Aber das kann man auch nicht all zu oft machen.
Wenn man den Wert dann hat, kann man zusätzlich gerne noch andere Werte davon ableiten. Am besten mit Funktionen wie min(A,B,...), max(A,B,...), +X und gelegentlich vielleicht so ausgefallene Sachen wie *2 oder /2.
Ich hatte vor kurzem ein kleines Email-Gespräch, wo es um Spielwerte ging. Ich bekam da also eine Frage zur Interaktion von Werten, die tatsächlich benutzt werden und solchen die auf dem Blatt stehen.
Meine Antwort: Da ist bitte schön kein Unterschied. Oder genauer...
Jeder Wert, der notiert wird, hat schon einen Effekt. Und zwar ganz für sich alleine und ohne umgerechnet zu werden.
Im besten Fall hat er auch genau einen Effekt. Einzige Ausnahme ist die durchschaubare Verhüllung des benutzen Wertes, wie meinetwegen bei den Attributen in Dogs in the Vineyard. Aber das kann man auch nicht all zu oft machen.
Wenn man den Wert dann hat, kann man zusätzlich gerne noch andere Werte davon ableiten. Am besten mit Funktionen wie min(A,B,...), max(A,B,...), +X und gelegentlich vielleicht so ausgefallene Sachen wie *2 oder /2.
Sonntag, April 19, 2009
Punktkauf
Moin.
Es gab eine Zeit, da war Punktkauf ganz furchtbar in. Höhepunkt dieses Gedankens sind Spiele wie Gurps oder Hero: Alles wird mit einer einzigen Ressource gekauft. Inzwischen scheint mir der Trend wieder verstärkt in eine andere Richtung zu gehen.
Jüngstes Beispiel ist D&D4, das dem Punktkauf gänzlich den Garaus macht. Zum Vergleich: Bei D&D3 gab es pro Stufe Fertigkeitspunkte, jetzt steigen die Fertigkeiten gleichmäßig. Es gab auch mehrere 1000 Goldstücke, wenn man sich einen höherstufigen Charakter gemacht hat, jetzt gibt es drei magische Gegenstände und noch etwas Geld für das Kleinzeug.
Zwar kann man bei der Charaktererschaffung Pointbuy für die Attribute wählen, aber selbst da werden dann mehrere Verteilungen vorgeschlagen, so dass sich das als Auswahlmethode vorstellt.
Diese Konzeption setzt sich in gewisser Weise sogar im Spiel fort. Wo es früher Spell Slots (oder Power Points für Psioniker) gab, hat man jetzt eine Karte und legt sie nach Gebrauch weg.
Aber nicht nur hier, finden wir dieses Konzept. Weitere Beispiele sind etwa "Vor- & Nachteile", wie sie in den 90ern fast obligatorisch waren. Die hatten jeweils einen Wert. Seit D&D3 mit seinen Feats werden die Kosten lieber normiert. Siehe etwa Savage Worlds. (Eine ähnliche Entwicklung lässt sich zwischen Ars Magica 4 und 5 feststellen.)
Woher kommt dieser Trend? Was ist der Vorteil, wenn man statt Punktkauf lieber mehrere sukzessive Auswahlmöglichkeiten anbietet?
Die Antwort ist verblüffend einfach: Es geht schneller. Und zwar nicht nur, weil man sich das Rechnen erspart. Man erspart es sich auch Zeit auf die Optimierung des Budgets zu verwenden, denn bei Punktkauf-Systemen macht man häufig die gleichen Überlegung mehrmals um vielleicht noch etwas mehr herauszuholen.
Es gab eine Zeit, da war Punktkauf ganz furchtbar in. Höhepunkt dieses Gedankens sind Spiele wie Gurps oder Hero: Alles wird mit einer einzigen Ressource gekauft. Inzwischen scheint mir der Trend wieder verstärkt in eine andere Richtung zu gehen.
Jüngstes Beispiel ist D&D4, das dem Punktkauf gänzlich den Garaus macht. Zum Vergleich: Bei D&D3 gab es pro Stufe Fertigkeitspunkte, jetzt steigen die Fertigkeiten gleichmäßig. Es gab auch mehrere 1000 Goldstücke, wenn man sich einen höherstufigen Charakter gemacht hat, jetzt gibt es drei magische Gegenstände und noch etwas Geld für das Kleinzeug.
Zwar kann man bei der Charaktererschaffung Pointbuy für die Attribute wählen, aber selbst da werden dann mehrere Verteilungen vorgeschlagen, so dass sich das als Auswahlmethode vorstellt.
Diese Konzeption setzt sich in gewisser Weise sogar im Spiel fort. Wo es früher Spell Slots (oder Power Points für Psioniker) gab, hat man jetzt eine Karte und legt sie nach Gebrauch weg.
Aber nicht nur hier, finden wir dieses Konzept. Weitere Beispiele sind etwa "Vor- & Nachteile", wie sie in den 90ern fast obligatorisch waren. Die hatten jeweils einen Wert. Seit D&D3 mit seinen Feats werden die Kosten lieber normiert. Siehe etwa Savage Worlds. (Eine ähnliche Entwicklung lässt sich zwischen Ars Magica 4 und 5 feststellen.)
Woher kommt dieser Trend? Was ist der Vorteil, wenn man statt Punktkauf lieber mehrere sukzessive Auswahlmöglichkeiten anbietet?
Die Antwort ist verblüffend einfach: Es geht schneller. Und zwar nicht nur, weil man sich das Rechnen erspart. Man erspart es sich auch Zeit auf die Optimierung des Budgets zu verwenden, denn bei Punktkauf-Systemen macht man häufig die gleichen Überlegung mehrmals um vielleicht noch etwas mehr herauszuholen.
Sonntag, April 12, 2009
Drei Arten von Lokalität im Rollenspiel
Hallo.
"Stadt" oder "Siedlung" ist ein gängiges Motiv im Rollenspiel. Es gibt sogar "Stadtabenteuer" und solche, die was Anderes sind. Dogs in the Vineyard setzt durch seine ganze Spielkonzeption "Siedlung" sogar mit Abenteuer gleich. Andere Spiele lassen die Protagonisten eine eigene Gemeinde verwalten.
Grund genug sich einmal anzuschauen, wie diese Einheiten dramatisch funktionieren und ob sich ein Muster ausmachen lässt. Mir scheint es jedenfalls drei hauptsächliche Typen zu geben:
Die am häufigsten benutze Variante ist die Enklave. Es handelt sich um eine relativ kleine, relativ abgeschlossene Gemeinde, die sich in einem labilen Gleichgewicht befindet. Das Abenteuer besteht darin, dass die SCs auftauchen und, wenn sie wieder gehen, haben sie den Diktator gestürzt, drei Ehen gerettet und einer Menge Teenager das Herz gebrochen.
Die SCs sind also höhergestellt, als der Großteil der Einwohner. Sie haben durch ihr Handeln (oder vielleicht durch ihr bloßes Auftauchen) die Möglichkeit den Status Quo in der Gemeinde nachhaltig zu verändern.
Ähnlich nur genau anders herum funktioniert ein Hafen. Auch hierbei handelt es um eine vergleichsweise übersichtliche Gemeinde, aber hier kommen die SCs nicht an, sie sind schon da. Das Abenteuer kommt also wieder von außen, diesmal in Form von NSCs und die SCs versuchen den Zustand ihrer Gemeinde zu erhalten. Auch hier also haben die SCs zumindest informell eine einflussreiche Position.
Das eine ist also gleichsam das Modell von Cpt. Kirk, das andere ist Babylon 5. Zum Zwecke des Rollenspiels kam ich auf diese Unterscheidung bei meiner letzten Kampagne, für die ich eine Stadt als zentralen Drehort nutzen wollte. Nun es mir allerdings, dass es für das erste Abenteuer ungünstig sei, dort anzufangen, denn die Spieler mussten erst einmal ihre Charaktere und das Spiel kennen lernen. Daher wurden die Charaktere erst einmal schön raus beordert und haben eine Enklave neu geordnet. Im zweiten Abenteuer gab es dann die erste Hafen-Situation.
Gemeinsam ist diesen beiden Formen ihre Übersichtlichkeit. Das Abenteuer besteht daher in diesen Orten bzw. ihren Bewohnern und Gästen. Die anzutreffenden Personen bilden gleichsam ein Horizont für die Handlung: Sobald man den Ort mit allen Personen kennt, kennt man auch das Abenteuer.
Demgegenüber steht die Metropole. Hier ist die Menge der Personen tendenziell unbegrenzt und die Protagonisten haben daher einen deutlich beschränkteren Einfluss auf die Ereignisse.
Die Lokalität ist hier nicht mehr unmittelbar mit dem Abenteuer identisch. Man kann immer wieder neue Figuren auftauchen lassen, nicht nur indem man sie ankommen lässt, sondern indem sie aus der Masse hervorteten. Größe der Stadt und Masse der Personen bilden so das Enigma, aus dem Abenteuer zu Tage kommen.
Bei dieser Form ist es also wichtig, mit zusätzlichen Mitteln kenntlich zu machen, wer und was zur aktuellen Handlung gehören soll. Ggf. ist es auch nötig plausible Gründe zu finden, warum etwa einflussreiche Personen gerade nicht vorkommen. (Ein Standardproblem bei Rollenspielen, dass sich genau in dieser Konstellation auftreten kann.)
Natürlich sind die Grenzen hier nicht ganz klar zu ziehen. So kann es in einer Metropole einen Hafen geben oder die Ortschaft als Ganzes steht in der Mitte zwischen Hafen und Metropole.
Trotzdem scheint mir die Einteilung nützlicher als zu sagen: "Wir spielen ein Stadtabenteuer". Zumal ein typisches Dungeon häufig ein Enklave bildet, wenn es von mehreren intelligenten Gruppen bewohnt wird.
"Stadt" oder "Siedlung" ist ein gängiges Motiv im Rollenspiel. Es gibt sogar "Stadtabenteuer" und solche, die was Anderes sind. Dogs in the Vineyard setzt durch seine ganze Spielkonzeption "Siedlung" sogar mit Abenteuer gleich. Andere Spiele lassen die Protagonisten eine eigene Gemeinde verwalten.
Grund genug sich einmal anzuschauen, wie diese Einheiten dramatisch funktionieren und ob sich ein Muster ausmachen lässt. Mir scheint es jedenfalls drei hauptsächliche Typen zu geben:
Die am häufigsten benutze Variante ist die Enklave. Es handelt sich um eine relativ kleine, relativ abgeschlossene Gemeinde, die sich in einem labilen Gleichgewicht befindet. Das Abenteuer besteht darin, dass die SCs auftauchen und, wenn sie wieder gehen, haben sie den Diktator gestürzt, drei Ehen gerettet und einer Menge Teenager das Herz gebrochen.
Die SCs sind also höhergestellt, als der Großteil der Einwohner. Sie haben durch ihr Handeln (oder vielleicht durch ihr bloßes Auftauchen) die Möglichkeit den Status Quo in der Gemeinde nachhaltig zu verändern.
Ähnlich nur genau anders herum funktioniert ein Hafen. Auch hierbei handelt es um eine vergleichsweise übersichtliche Gemeinde, aber hier kommen die SCs nicht an, sie sind schon da. Das Abenteuer kommt also wieder von außen, diesmal in Form von NSCs und die SCs versuchen den Zustand ihrer Gemeinde zu erhalten. Auch hier also haben die SCs zumindest informell eine einflussreiche Position.
Das eine ist also gleichsam das Modell von Cpt. Kirk, das andere ist Babylon 5. Zum Zwecke des Rollenspiels kam ich auf diese Unterscheidung bei meiner letzten Kampagne, für die ich eine Stadt als zentralen Drehort nutzen wollte. Nun es mir allerdings, dass es für das erste Abenteuer ungünstig sei, dort anzufangen, denn die Spieler mussten erst einmal ihre Charaktere und das Spiel kennen lernen. Daher wurden die Charaktere erst einmal schön raus beordert und haben eine Enklave neu geordnet. Im zweiten Abenteuer gab es dann die erste Hafen-Situation.
Gemeinsam ist diesen beiden Formen ihre Übersichtlichkeit. Das Abenteuer besteht daher in diesen Orten bzw. ihren Bewohnern und Gästen. Die anzutreffenden Personen bilden gleichsam ein Horizont für die Handlung: Sobald man den Ort mit allen Personen kennt, kennt man auch das Abenteuer.
Demgegenüber steht die Metropole. Hier ist die Menge der Personen tendenziell unbegrenzt und die Protagonisten haben daher einen deutlich beschränkteren Einfluss auf die Ereignisse.
Die Lokalität ist hier nicht mehr unmittelbar mit dem Abenteuer identisch. Man kann immer wieder neue Figuren auftauchen lassen, nicht nur indem man sie ankommen lässt, sondern indem sie aus der Masse hervorteten. Größe der Stadt und Masse der Personen bilden so das Enigma, aus dem Abenteuer zu Tage kommen.
Bei dieser Form ist es also wichtig, mit zusätzlichen Mitteln kenntlich zu machen, wer und was zur aktuellen Handlung gehören soll. Ggf. ist es auch nötig plausible Gründe zu finden, warum etwa einflussreiche Personen gerade nicht vorkommen. (Ein Standardproblem bei Rollenspielen, dass sich genau in dieser Konstellation auftreten kann.)
Natürlich sind die Grenzen hier nicht ganz klar zu ziehen. So kann es in einer Metropole einen Hafen geben oder die Ortschaft als Ganzes steht in der Mitte zwischen Hafen und Metropole.
Trotzdem scheint mir die Einteilung nützlicher als zu sagen: "Wir spielen ein Stadtabenteuer". Zumal ein typisches Dungeon häufig ein Enklave bildet, wenn es von mehreren intelligenten Gruppen bewohnt wird.
Dienstag, März 31, 2009
[D&D 4e] Lizardfolk
Hi.
Nachdem ich letzten Monat über die Spielerversion des Gnolls für D&D4 gemeckert hatte, dachte ich mir, tu ich mal konstruktiv und mach sowas selber.
Viel Spaß.
GREENSCALE LIZARDFOLK
Racial Traits
Ability Scores: +2 Con, +2 Dex
Size: Medium
Speed: 6 squares (Swampwalk)
Vision: Normal
Languages: Common, Draconic
Skill Bonuses: +2 Nature, +2 Stealth
Reptile: You have the reptilian subtype.
Sidestep Attack: When you spend an Action Point to make an attack, you can shift 1 before making the attack.
Tail Slap: You can use tail slap as an encounter power.
Tail Slap Greenscale Lizardfolk Racial Power
You slap an enemy with your tail.
Encounter
Minor Action Melee 1
Attack: Strength +2 vs. AC, Constitution +2 vs. AC, or Dexterity +2 vs. AC
Hit: 1d6 + Strength modifier damage and the target is knocked prone.
Increase to +4 bonus and 2d6 damage at 11th level, and to +6 bonus and 3d6 + Strength modifier damage at 21st level.
Special: When you create your character, choose Strenth, Constitution or Dexterity as the ability score you use when making attack rolls with this power.
Nachdem ich letzten Monat über die Spielerversion des Gnolls für D&D4 gemeckert hatte, dachte ich mir, tu ich mal konstruktiv und mach sowas selber.
Viel Spaß.
GREENSCALE LIZARDFOLK
Racial Traits
Ability Scores: +2 Con, +2 Dex
Size: Medium
Speed: 6 squares (Swampwalk)
Vision: Normal
Languages: Common, Draconic
Skill Bonuses: +2 Nature, +2 Stealth
Reptile: You have the reptilian subtype.
Sidestep Attack: When you spend an Action Point to make an attack, you can shift 1 before making the attack.
Tail Slap: You can use tail slap as an encounter power.
Tail Slap Greenscale Lizardfolk Racial Power
You slap an enemy with your tail.
Encounter
Minor Action Melee 1
Attack: Strength +2 vs. AC, Constitution +2 vs. AC, or Dexterity +2 vs. AC
Hit: 1d6 + Strength modifier damage and the target is knocked prone.
Increase to +4 bonus and 2d6 damage at 11th level, and to +6 bonus and 3d6 + Strength modifier damage at 21st level.
Special: When you create your character, choose Strenth, Constitution or Dexterity as the ability score you use when making attack rolls with this power.
Freitag, März 20, 2009
Neue Version von EPOS
Moinsen.
Dennis "Myrmidon" Engelhard hat eine neue Version seines Rollenspiels Epos online gestellt.
Epos ist ein Rollenspiel mit einer antiken Fantasy-Welt als Basis. Es gibt verteilt auf zwei Kontinente ein Germanien, ein römisches Reich, ein Afrika, ein (frühes!) Japan usw.
Spieler und SL stehen in freundschaftlicher Konkurrenz, indem am Tisch eine bestimmte Ressource umgeht, mit der Sachen ins Spiel gebracht werden können. Der Mechanismus ist nicht ganz einfach zu erklären, aber das Regelwerk macht das ganz gut. - Allein dafür sollte das Spiel einen Blick wert sein.
Die übrigen Regenl sind auch sonst nicht unbedingt Standard insofern, dass bekannte Phänomene häufig in etwas ungewöhnlicher Weise gelöst werden.
Ich hab das Spiel leider erst einmal spielen dürfen, das war aber sehr spannend.
Zum Download.
Dennis "Myrmidon" Engelhard hat eine neue Version seines Rollenspiels Epos online gestellt.
Epos ist ein Rollenspiel mit einer antiken Fantasy-Welt als Basis. Es gibt verteilt auf zwei Kontinente ein Germanien, ein römisches Reich, ein Afrika, ein (frühes!) Japan usw.
Spieler und SL stehen in freundschaftlicher Konkurrenz, indem am Tisch eine bestimmte Ressource umgeht, mit der Sachen ins Spiel gebracht werden können. Der Mechanismus ist nicht ganz einfach zu erklären, aber das Regelwerk macht das ganz gut. - Allein dafür sollte das Spiel einen Blick wert sein.
Die übrigen Regenl sind auch sonst nicht unbedingt Standard insofern, dass bekannte Phänomene häufig in etwas ungewöhnlicher Weise gelöst werden.
Ich hab das Spiel leider erst einmal spielen dürfen, das war aber sehr spannend.
Zum Download.
Samstag, März 14, 2009
Interview mit Rob Heinsoo
Salvete.
WotC hat ein Interview mit Rob Heinsoo auf der Seite, worin er über das Design der vierten Edition spricht.
Selbst Leute, die D&D (generell oder in der aktüllen Version) nicht mit der Kneifzange anfassen würden, könnten den Text interessant finden, sofern an RPG Design Interesse besteht.
Das jedenfalls konnten die Jungs nämlich da hervorragend. Sie hatten klare Ziele (Antworten Frage 1) und haben dann versucht sie umzusetzen. Dabei fielen natürlich eine ganze Reihe von Versuchen an, die sich ausgemendelt haben (Antworten Frage 2).
Das Interview schließt mit höchst lesenswerte Ratschlägen für den "aspiring game designer".
Für alle, die sich das dann doch nicht reinziehen wollen, zitiere ich nur einmal den Gedanken, der alles, was ich hier blogge, so wunderbar zusammenfasst:
I'm not sure my usual method of coming up with a new game design qualifies as a method of inspiration: I think about a type of experience I want to have while playing a game. If there isn't already a game that provides that experience, I start thinking about how I could create it.
Ich jedenfalls bin mir sicher, dass diese Methode gemeinhin benutzt werden sollte.
WotC hat ein Interview mit Rob Heinsoo auf der Seite, worin er über das Design der vierten Edition spricht.
Selbst Leute, die D&D (generell oder in der aktüllen Version) nicht mit der Kneifzange anfassen würden, könnten den Text interessant finden, sofern an RPG Design Interesse besteht.
Das jedenfalls konnten die Jungs nämlich da hervorragend. Sie hatten klare Ziele (Antworten Frage 1) und haben dann versucht sie umzusetzen. Dabei fielen natürlich eine ganze Reihe von Versuchen an, die sich ausgemendelt haben (Antworten Frage 2).
Das Interview schließt mit höchst lesenswerte Ratschlägen für den "aspiring game designer".
Für alle, die sich das dann doch nicht reinziehen wollen, zitiere ich nur einmal den Gedanken, der alles, was ich hier blogge, so wunderbar zusammenfasst:
I'm not sure my usual method of coming up with a new game design qualifies as a method of inspiration: I think about a type of experience I want to have while playing a game. If there isn't already a game that provides that experience, I start thinking about how I could create it.
Ich jedenfalls bin mir sicher, dass diese Methode gemeinhin benutzt werden sollte.
Dienstag, März 03, 2009
[B&B] Würfelei in...
Moin.
Wie im letzten Beitrag angekündigt gibts nun einen Abriss über die Würfelprozeduren in B&B. Das Spiel benutzt im Ganzen vier verschiedene Mechanismen: Fähigkeitswürfe, Vertiefungswürfe, Korruptionswürfe und Pathoswürfe.
Fähigkeitswürfe waren die erste Wurfkategorie, die ich aus meiner Hauptinspiration Donjon importiert hatte. Es brauchte also einen Mechanismus, der Bonuswürfel, Fakten und/oder spezielle Effekte auswirft und von den Fähigkeiten des Charakters abhängt.
Ich entschied mich für ein W6-Poolsystem gegen festen Mindestwurf, weil ich für gewöhnlich schneller Erfolge zähle, als Differenzen ausrechne. Und ein differenzierte Auswertung des Ergebnisses jenseits Geschafft/Nicht Geschafft war nach den Vorgaben nötig.
Ursprünglich sollte der Mindestwurf 5+ sein und 6en sollten einenweiteren Würfel geben, wie bei Shadowrun 4. Das stellte sich nach dem Testspiel aber als zu frickelig, so dass es zur aktuellen Regel mit 4+ normal, 5+ bei leichter Verletzung, 6+ bei schwerer Verletzung kam.
So ein Poolsystem eröffnet dabei im Übrigen eine ganze Reihe von Möglichkeiten am Wurf herumzuspielen und die habe ich über die Entwicklung des Spiels auch voll ausgekostet. Verletzung erhöht den Mindestwurf, Flüche ziehen Würfel ab, mit Glücksladungen werden Würfe wiederholt usw.
Das wirkt jetzt vielleicht ein wenig wie Kuddelmuddel, hat aber ein paar tiefergehende Absichten, so z.B. bei Stunts. Stunt bedeutet, dass ein anderer Spieler die Beschreibung eines als cool/genial/witzig/etc. bewertet hat und das gibt einen zusätzlichen Erfolg. Das ist sinnvoll, da der betreffende Spieler seine Beschreibung und seinen Wurf kurz hintereinander abliefern wird oder evtl. sogar erst würfelt und dann beschreibt. Er müsste dann ggf. also Würfel nachwürfeln, was nicht besonders praktisch ist.
Aus den gleichen Gründen wird ein Verteidigungswert eines Angriffenen auch von den Erfolgen abgezogen und nicht von den Würfeln, wie das etwa bei der nWoD passiert.
Die nächste Gruppe von Würfen, die ihren Weg ins Spiel fand, waren dann Korruptionswürfe. Korruption ist eines Ressource des SLs, mit der er Handlungen der Heldenspieler verkomplizieren kann; es entsteht dann also ein unvorhgesehenes Problem und um dieses zu lösen, muss sich sich der Held sodann makelhaft verhalten. (Das makelhafte Verhalten wird vor dem Spiel für die Kampagne definiert. Es handelt sich quasi um den Weg auf die Dunkle Seite.)
Die Korruption, die der Held erhält, geht dann in den Korruptionswurf ein, mit dem festgestellt wird, ob es einen neuen Makel für den Helden gibt. Es soll also ein Zufallselement sein, so dass man nicht all zu genau vorhersagen kann, wie viel man vor dem nächsten Makel noch sündigen kann.
Ursprünglich wurden auch hier xW6 gewürfelt und zwar so viele wie an Korruption ankam. Jeder Erfolg (MW 4+) annulierte einen Punkt Korruption. Überbleibende Korruption wurde notiert und sobald sie so auf drei kam, gab es einen Makel.
Dieses Verfahren erwies sich aber als suboptimal, denn man konnte schon sagen, dass wenn man z.B. nur zwei neue Punkte reinbekam und noch keine Korruption auf dem Charbogen stehen hatte, garantiert kein Makel dabei herausspringen würde.
Für die aktuelle Version habe ich mich also eines anderen Verfahrens bedient. Es wird zunächst einmal alle ankommende Korruption notiert. Daraufhin wird sofort 1W6 gewürfelt. Übertrifft der Wurf den neuen Korruptionsstand, ist alles gut und der Stand fällt wieder um eins. Klappt dies nicht fällt der Korruptionsstand um sechs (Minimum 0) und der Charakter erhält einen Makel.
Auf diese Weise ist ein einzelner Koruptionspunkt ziemlich harmlos, aber ein Restrisiko bleibt. Als schöner Nebeneffekt ist es sehr einfach die Wahrscheinlichkeit auszurechnen, noch einmal davonzukommen. Das ist angenehm, weil der Spieler ja eine Entscheidung treffen soll, ob er die Korruption überhaupt nehmen will oder sein Vorhaben sein lässt.
Die dritte Kategorie von Würfen waren Pathoswürfe. Pathos ist eine Methode um spontan die Reserven eines Veteranen-Charakters aufzufüllen. Der Spieler hält dann eine kleine Rede, in der er erklärt, warum die Feinde des Charakters keinesfalls gewinnen können, und erhält 1W3 Ladungen für die Reserven.
Der Grund dafür ist einfach, dass nicht genau feststehen sollte, wie viel dabei herausspringt, aber immer mindestens eine Ladung dabei rüberkommen sollte. Das wäre über ein Poolsystem nur mit Nebenbedingungen möglich.
Zusätzlich hat dieser Wurf auch eine Anzeigefunktion. Einen einzelnen Würfel mittem im Gemosche würfeln, kann nur bedeuten, dass jetzt Pathos ansteht (oder dass die Rede gerade eben regeltechnisches Pathos war). Letztlich ist es wünschenswert, dass der Pathoswurf deutlich einfacher ist als ein Fähigkeitswurf, eben weil er nebenbei im Gemosche benutzt wird. Das stört mich momentan z.B. bei Star Wars Saga, wo ich regelmäßig Akrobatik-Proben würfle, um besser angreifen zu können, diese Akrobatik-Proben aber genauso aufwändig sind, wie der folgende Angriff.
Die jüngste Errungenschaft dann waren die Vertiefungswürfe, die ich auf Anregung von reinecke eingebaut habe. Hier werden wieder xW6 benutzt und zwar weniger, weil da mehrere Variablen eingehen, sondern weil da verschiedene rausgeholt werden müssen.
Vertiefungswürfe sind nämlich eine Art Stake Resolution für die persönlichen und zwischenmenschlichen Probleme benutzt. Der Wurf muss nun also zunächst einmal Auskunft darüber geben, ob der Held bekommt, was er da will. (Stake Resolution bedeutet, dass vor dem Wurf ein Einsatz festgesetzt wird und dann wird per Wurf entschieden, ob der Held den bekommt oder nicht. Diese Methode bietet sich besonders gut für die beschriebene Art von Problemen an.)
Weiterhin sollen die Vertiefungswürfe den Spieler aber vor eine Entscheidung stellen. Der Spieler soll abwägen, wie viel Risiko ihm der gewählte Einsatz wert ist. Abwägen muss er dabei gegen die Möglichkeit Ladungen für die Reserven zu bekommen, denn die Vertiefungswürfe sind die primäre Möglichkeit den Charakter wieder für heldenhafte Taten aufzuladen. (Auf diese Weise befruchten sich Action und Drama gegenseitig, denn wer sich heldig verausgabt, muss risikoreiche Vertiefungswürfe machen, was mehr Drama bedeutet und so Basis für mehr Action ist.)
Wie würfelt man also? Der Spieler sucht sich aus wie viele Würfel er will (zwischen 1W6 und 5W6). Jeder Würfel der 4+ zeigt, gibt eine Ladung. Sobald nur eine Eins fällt, ist der Einsatz futsch. Die erwürfelten Ladungen gibt es unabhägig davon, ob der Einsatz gewonnnen wird oder nicht.
Letztlich ergibt jede Sechs bei einem Vertiefungswurf einen Korruptionschip für den SL, den er den Helden dann später um die Ohren hauen kann. Das bot sich an, da ich eine zufällige, aber regelmäßige Auffrischung des Korruptionsvorrats über den Spielverlauf wollte. Und die Heldenspieler werden regelmäßig Vertiefungswürfe machen wollen.
Das wars dann auch schon.
Wie im letzten Beitrag angekündigt gibts nun einen Abriss über die Würfelprozeduren in B&B. Das Spiel benutzt im Ganzen vier verschiedene Mechanismen: Fähigkeitswürfe, Vertiefungswürfe, Korruptionswürfe und Pathoswürfe.
Fähigkeitswürfe waren die erste Wurfkategorie, die ich aus meiner Hauptinspiration Donjon importiert hatte. Es brauchte also einen Mechanismus, der Bonuswürfel, Fakten und/oder spezielle Effekte auswirft und von den Fähigkeiten des Charakters abhängt.
Ich entschied mich für ein W6-Poolsystem gegen festen Mindestwurf, weil ich für gewöhnlich schneller Erfolge zähle, als Differenzen ausrechne. Und ein differenzierte Auswertung des Ergebnisses jenseits Geschafft/Nicht Geschafft war nach den Vorgaben nötig.
Ursprünglich sollte der Mindestwurf 5+ sein und 6en sollten einenweiteren Würfel geben, wie bei Shadowrun 4. Das stellte sich nach dem Testspiel aber als zu frickelig, so dass es zur aktuellen Regel mit 4+ normal, 5+ bei leichter Verletzung, 6+ bei schwerer Verletzung kam.
So ein Poolsystem eröffnet dabei im Übrigen eine ganze Reihe von Möglichkeiten am Wurf herumzuspielen und die habe ich über die Entwicklung des Spiels auch voll ausgekostet. Verletzung erhöht den Mindestwurf, Flüche ziehen Würfel ab, mit Glücksladungen werden Würfe wiederholt usw.
Das wirkt jetzt vielleicht ein wenig wie Kuddelmuddel, hat aber ein paar tiefergehende Absichten, so z.B. bei Stunts. Stunt bedeutet, dass ein anderer Spieler die Beschreibung eines als cool/genial/witzig/etc. bewertet hat und das gibt einen zusätzlichen Erfolg. Das ist sinnvoll, da der betreffende Spieler seine Beschreibung und seinen Wurf kurz hintereinander abliefern wird oder evtl. sogar erst würfelt und dann beschreibt. Er müsste dann ggf. also Würfel nachwürfeln, was nicht besonders praktisch ist.
Aus den gleichen Gründen wird ein Verteidigungswert eines Angriffenen auch von den Erfolgen abgezogen und nicht von den Würfeln, wie das etwa bei der nWoD passiert.
Die nächste Gruppe von Würfen, die ihren Weg ins Spiel fand, waren dann Korruptionswürfe. Korruption ist eines Ressource des SLs, mit der er Handlungen der Heldenspieler verkomplizieren kann; es entsteht dann also ein unvorhgesehenes Problem und um dieses zu lösen, muss sich sich der Held sodann makelhaft verhalten. (Das makelhafte Verhalten wird vor dem Spiel für die Kampagne definiert. Es handelt sich quasi um den Weg auf die Dunkle Seite.)
Die Korruption, die der Held erhält, geht dann in den Korruptionswurf ein, mit dem festgestellt wird, ob es einen neuen Makel für den Helden gibt. Es soll also ein Zufallselement sein, so dass man nicht all zu genau vorhersagen kann, wie viel man vor dem nächsten Makel noch sündigen kann.
Ursprünglich wurden auch hier xW6 gewürfelt und zwar so viele wie an Korruption ankam. Jeder Erfolg (MW 4+) annulierte einen Punkt Korruption. Überbleibende Korruption wurde notiert und sobald sie so auf drei kam, gab es einen Makel.
Dieses Verfahren erwies sich aber als suboptimal, denn man konnte schon sagen, dass wenn man z.B. nur zwei neue Punkte reinbekam und noch keine Korruption auf dem Charbogen stehen hatte, garantiert kein Makel dabei herausspringen würde.
Für die aktuelle Version habe ich mich also eines anderen Verfahrens bedient. Es wird zunächst einmal alle ankommende Korruption notiert. Daraufhin wird sofort 1W6 gewürfelt. Übertrifft der Wurf den neuen Korruptionsstand, ist alles gut und der Stand fällt wieder um eins. Klappt dies nicht fällt der Korruptionsstand um sechs (Minimum 0) und der Charakter erhält einen Makel.
Auf diese Weise ist ein einzelner Koruptionspunkt ziemlich harmlos, aber ein Restrisiko bleibt. Als schöner Nebeneffekt ist es sehr einfach die Wahrscheinlichkeit auszurechnen, noch einmal davonzukommen. Das ist angenehm, weil der Spieler ja eine Entscheidung treffen soll, ob er die Korruption überhaupt nehmen will oder sein Vorhaben sein lässt.
Die dritte Kategorie von Würfen waren Pathoswürfe. Pathos ist eine Methode um spontan die Reserven eines Veteranen-Charakters aufzufüllen. Der Spieler hält dann eine kleine Rede, in der er erklärt, warum die Feinde des Charakters keinesfalls gewinnen können, und erhält 1W3 Ladungen für die Reserven.
Der Grund dafür ist einfach, dass nicht genau feststehen sollte, wie viel dabei herausspringt, aber immer mindestens eine Ladung dabei rüberkommen sollte. Das wäre über ein Poolsystem nur mit Nebenbedingungen möglich.
Zusätzlich hat dieser Wurf auch eine Anzeigefunktion. Einen einzelnen Würfel mittem im Gemosche würfeln, kann nur bedeuten, dass jetzt Pathos ansteht (oder dass die Rede gerade eben regeltechnisches Pathos war). Letztlich ist es wünschenswert, dass der Pathoswurf deutlich einfacher ist als ein Fähigkeitswurf, eben weil er nebenbei im Gemosche benutzt wird. Das stört mich momentan z.B. bei Star Wars Saga, wo ich regelmäßig Akrobatik-Proben würfle, um besser angreifen zu können, diese Akrobatik-Proben aber genauso aufwändig sind, wie der folgende Angriff.
Die jüngste Errungenschaft dann waren die Vertiefungswürfe, die ich auf Anregung von reinecke eingebaut habe. Hier werden wieder xW6 benutzt und zwar weniger, weil da mehrere Variablen eingehen, sondern weil da verschiedene rausgeholt werden müssen.
Vertiefungswürfe sind nämlich eine Art Stake Resolution für die persönlichen und zwischenmenschlichen Probleme benutzt. Der Wurf muss nun also zunächst einmal Auskunft darüber geben, ob der Held bekommt, was er da will. (Stake Resolution bedeutet, dass vor dem Wurf ein Einsatz festgesetzt wird und dann wird per Wurf entschieden, ob der Held den bekommt oder nicht. Diese Methode bietet sich besonders gut für die beschriebene Art von Problemen an.)
Weiterhin sollen die Vertiefungswürfe den Spieler aber vor eine Entscheidung stellen. Der Spieler soll abwägen, wie viel Risiko ihm der gewählte Einsatz wert ist. Abwägen muss er dabei gegen die Möglichkeit Ladungen für die Reserven zu bekommen, denn die Vertiefungswürfe sind die primäre Möglichkeit den Charakter wieder für heldenhafte Taten aufzuladen. (Auf diese Weise befruchten sich Action und Drama gegenseitig, denn wer sich heldig verausgabt, muss risikoreiche Vertiefungswürfe machen, was mehr Drama bedeutet und so Basis für mehr Action ist.)
Wie würfelt man also? Der Spieler sucht sich aus wie viele Würfel er will (zwischen 1W6 und 5W6). Jeder Würfel der 4+ zeigt, gibt eine Ladung. Sobald nur eine Eins fällt, ist der Einsatz futsch. Die erwürfelten Ladungen gibt es unabhägig davon, ob der Einsatz gewonnnen wird oder nicht.
Letztlich ergibt jede Sechs bei einem Vertiefungswurf einen Korruptionschip für den SL, den er den Helden dann später um die Ohren hauen kann. Das bot sich an, da ich eine zufällige, aber regelmäßige Auffrischung des Korruptionsvorrats über den Spielverlauf wollte. Und die Heldenspieler werden regelmäßig Vertiefungswürfe machen wollen.
Das wars dann auch schon.
Montag, März 02, 2009
Würfelei
Moin.
Die Frage, wie man am besten würfeln lässt, kommt häufiger einmal in den einschlägigen Foren auf. Ich möchte hier einige Punkte zusammentragen, die man dahingehend beachten sollte.
Zunächst einmal ist in den meisten Fällen ziemlich egal, wie genau gewürfelt wird. In der ganz frühen Phase von B&B habe ich z.B. den zentralen Würfelprozess ausgetauscht, ohne dass dies das generelle Spielgefühl geändert hätte. Genau das gleiche fiel auch bei Skyrocks Mazeprowl (das wir bitte endlich mal spielfertig sehen wollen) auf.
Wichtig ist daher, dass der Würfelprozess in einen Kontext gebracht wird: Wer würfelt wann wozu?... Um eine meiner beliebten Dreifachfragen anzubringen. Ich hatte das hier schon einmal an einem Beispiel durchgeführt.
Genrell gilt es, wie bei fast allen Dingen, sich von den bestehenden Annahmen zu lösen. In vielen Spielen würfelt der Spieler eines Protagonisten, wenn dieser etwas "schwieriges" versuchen will, und man erkennt am Würfelergebnis, inwieweit das Vorhaben gelingt. Das ist aber nur ein Beispiel, was man machen kann, und die meisten Spiele benutzen noch weitere Würfelprozeduren. So ist beispielsweise der Wurf eine Zufallstabelle ebenfalls eine Würfelprozedur.
Wenn man dies erkannt hat, wird auch sogleich offensichtlich, wie beschränkt die Behauptung ist, dass es ja wohl kaum noch neue Würfelmechanismen geben könne. (Das höre ich wundersamer Weise aller Orten.) In der Tat ist es wohl schwierig Würfelprozeduren zu finden, mit deren einmaliger Anwendung darüber befunden werden soll, ob ein Versuch eines Charakters bei einer gewissen Tätigkeit gelingt.
Das sind aber alles schon ziemlich spezielle Annahmen und zunächst einmal wissen wir nur, dass offenbar Leute am Tisch sitzen und gelegentlich würfeln. Für eine gänzlich andere Konzeption möchte ich beispielhaft nur einmal auf Bacchanal verweisen. Dessen erste Version findet man hier als pdf bei 1km1kt.net.
Abgesehen von dieser ausnehmend anderen Konzeption kann man hier auch noch ein schönes Feature sehen, dass sich in Forge-Kreisen großer Beliebtheit erfreut: Es gibt verschiedene Orte, an denen sich ein Würfel befinden kann. Dieses Charakteristikum wird z.B. auch bei Dogs in the Vineyard oder Capes benutzt.
Und Würfel können noch mehr: Bei Meatbot Massacre (auf das ich in diesem Blog nun schon zum zweiten Mal verweise) werden die Aktionen für die Runde geheim ausgewählt und mit dem entsprechenden Würfeltyp angezeigt.
Solche übergeordneten Konzepte bieten ungeheures Potential, um sich auszutoben, und werden leider viel zu häufig vernachlässigt. Begibt man sich aber auf die Ebene des einzelnen Wurfes hinunter, werden auch hier häufig unvorteilhafte Fragen gestellt.
So wird z.B. großes Interesse auf die Wahrscheinlichkeitsverteilung oder den genauen Ablauf gelegt, etwa wer würfelt. Das ist im Vergleich aber bei weitem nicht das wichtigste. Wichtiger ist meiner Erfahrung nach erstens, welche Inputs und Outputs der Prozess liefert, und zweitens, in welcher Spielsituation gewürfelt wird.
Abhängig von diesen Kriterien kann man nach einer passenden Prozedur suchen. So ist, wie man sich denken kann, eine ausschweifendere Prozedur für ruhigere Spielphasen geeigneter.
Auch die In- und Outputs können die zu bestimmten Prozessen raten. Wer mehrere Outputs braucht, ist unter Umständen mit einem Poolsystem besser beraten. Die One Roll Engine mit den zwei Ergebnissen Höhe und Weite wäre ohne Poolsystem schlecht denkbar.
Soweit erstmal. Wie für die Serie zum Thema Balance geschehen, werde ich im nächsten Beitrag einige Gedanken dieses Artikels noch einmal an Hand von B&B aufzeigen.
Die Frage, wie man am besten würfeln lässt, kommt häufiger einmal in den einschlägigen Foren auf. Ich möchte hier einige Punkte zusammentragen, die man dahingehend beachten sollte.
Zunächst einmal ist in den meisten Fällen ziemlich egal, wie genau gewürfelt wird. In der ganz frühen Phase von B&B habe ich z.B. den zentralen Würfelprozess ausgetauscht, ohne dass dies das generelle Spielgefühl geändert hätte. Genau das gleiche fiel auch bei Skyrocks Mazeprowl (das wir bitte endlich mal spielfertig sehen wollen) auf.
Wichtig ist daher, dass der Würfelprozess in einen Kontext gebracht wird: Wer würfelt wann wozu?... Um eine meiner beliebten Dreifachfragen anzubringen. Ich hatte das hier schon einmal an einem Beispiel durchgeführt.
Genrell gilt es, wie bei fast allen Dingen, sich von den bestehenden Annahmen zu lösen. In vielen Spielen würfelt der Spieler eines Protagonisten, wenn dieser etwas "schwieriges" versuchen will, und man erkennt am Würfelergebnis, inwieweit das Vorhaben gelingt. Das ist aber nur ein Beispiel, was man machen kann, und die meisten Spiele benutzen noch weitere Würfelprozeduren. So ist beispielsweise der Wurf eine Zufallstabelle ebenfalls eine Würfelprozedur.
Wenn man dies erkannt hat, wird auch sogleich offensichtlich, wie beschränkt die Behauptung ist, dass es ja wohl kaum noch neue Würfelmechanismen geben könne. (Das höre ich wundersamer Weise aller Orten.) In der Tat ist es wohl schwierig Würfelprozeduren zu finden, mit deren einmaliger Anwendung darüber befunden werden soll, ob ein Versuch eines Charakters bei einer gewissen Tätigkeit gelingt.
Das sind aber alles schon ziemlich spezielle Annahmen und zunächst einmal wissen wir nur, dass offenbar Leute am Tisch sitzen und gelegentlich würfeln. Für eine gänzlich andere Konzeption möchte ich beispielhaft nur einmal auf Bacchanal verweisen. Dessen erste Version findet man hier als pdf bei 1km1kt.net.
Abgesehen von dieser ausnehmend anderen Konzeption kann man hier auch noch ein schönes Feature sehen, dass sich in Forge-Kreisen großer Beliebtheit erfreut: Es gibt verschiedene Orte, an denen sich ein Würfel befinden kann. Dieses Charakteristikum wird z.B. auch bei Dogs in the Vineyard oder Capes benutzt.
Und Würfel können noch mehr: Bei Meatbot Massacre (auf das ich in diesem Blog nun schon zum zweiten Mal verweise) werden die Aktionen für die Runde geheim ausgewählt und mit dem entsprechenden Würfeltyp angezeigt.
Solche übergeordneten Konzepte bieten ungeheures Potential, um sich auszutoben, und werden leider viel zu häufig vernachlässigt. Begibt man sich aber auf die Ebene des einzelnen Wurfes hinunter, werden auch hier häufig unvorteilhafte Fragen gestellt.
So wird z.B. großes Interesse auf die Wahrscheinlichkeitsverteilung oder den genauen Ablauf gelegt, etwa wer würfelt. Das ist im Vergleich aber bei weitem nicht das wichtigste. Wichtiger ist meiner Erfahrung nach erstens, welche Inputs und Outputs der Prozess liefert, und zweitens, in welcher Spielsituation gewürfelt wird.
Abhängig von diesen Kriterien kann man nach einer passenden Prozedur suchen. So ist, wie man sich denken kann, eine ausschweifendere Prozedur für ruhigere Spielphasen geeigneter.
Auch die In- und Outputs können die zu bestimmten Prozessen raten. Wer mehrere Outputs braucht, ist unter Umständen mit einem Poolsystem besser beraten. Die One Roll Engine mit den zwei Ergebnissen Höhe und Weite wäre ohne Poolsystem schlecht denkbar.
Soweit erstmal. Wie für die Serie zum Thema Balance geschehen, werde ich im nächsten Beitrag einige Gedanken dieses Artikels noch einmal an Hand von B&B aufzeigen.
Montag, Februar 23, 2009
Balancing und Spieldesign allgemein
Einen wunderschönen!
Wir müssen nochmal aufs Balancing und dessen Sinn zurückkommen.
In der Tat ist es nämlich so, das Balancing nur ein Werkzeug im Instrumentarium des Spieldesigns ist. Wenn man versucht gewisse Dinge gegen einander auszubalancieren, bedeutet das nur, dass man dem Spieler die Wahl offen lässt, welches von diesen Dingen er möchte.
Und so als Spieldesigner handelt man natürlich nicht aus Freundlichkeit; der Rollenspieldesigner an sich ist ein hinterfotziges Arschloch. Der will nämlich den Spieler geradezu vor die Qual der Wahl stellen. Denn wie wir uns erinnern, sind ja, wenn es nur ums Gewinnen geht, alle fairen Regeln vernünftig. Da käme es auf Balance nicht an.
Der Spieler soll also etwas Anderes tun, nämlich eine Aussage treffen, und nicht nur die beste Lösung finden. Die Mechanismen die von den zu wählenden, balancierten Optionen abhängen, sind dann entsprechend so geartet, dass sie dem Spieler vor Augen führen, was er sich ausgesucht hat.
Natürlich wird der Rollenspieldesigner dabei nicht in allen Fällen eine balancierte Auswahl anbieten. Er wird dies genau dann nicht tun, wenn er den Spieler in eine gewisse Richtung drängen will.
Wir müssen nochmal aufs Balancing und dessen Sinn zurückkommen.
In der Tat ist es nämlich so, das Balancing nur ein Werkzeug im Instrumentarium des Spieldesigns ist. Wenn man versucht gewisse Dinge gegen einander auszubalancieren, bedeutet das nur, dass man dem Spieler die Wahl offen lässt, welches von diesen Dingen er möchte.
Und so als Spieldesigner handelt man natürlich nicht aus Freundlichkeit; der Rollenspieldesigner an sich ist ein hinterfotziges Arschloch. Der will nämlich den Spieler geradezu vor die Qual der Wahl stellen. Denn wie wir uns erinnern, sind ja, wenn es nur ums Gewinnen geht, alle fairen Regeln vernünftig. Da käme es auf Balance nicht an.
Der Spieler soll also etwas Anderes tun, nämlich eine Aussage treffen, und nicht nur die beste Lösung finden. Die Mechanismen die von den zu wählenden, balancierten Optionen abhängen, sind dann entsprechend so geartet, dass sie dem Spieler vor Augen führen, was er sich ausgesucht hat.
Natürlich wird der Rollenspieldesigner dabei nicht in allen Fällen eine balancierte Auswahl anbieten. Er wird dies genau dann nicht tun, wenn er den Spieler in eine gewisse Richtung drängen will.
Mittwoch, Februar 11, 2009
[D&D 4e] Grrrrr..... Gnoll
Moinsen.
Ich hab mich bei Tanelorn grade beschwert, dass Gnolle (aus dem Dragon 367) mechanisch ne echt blöde Rasse sind.
Ja, was hat sie denn?
+2 Con, +2 Dex
Move 7, Low-Light Vision
Soweit so gut. Und dann kommen drei Rassenfeatures, die alle nichts anderes tun, als Boni auf Schadenswürfe zu geben:
Eins gibt +2 dam, wenn der Gnoll blutig ist.
Dann das bekannte Pack Attack, das die Gnoll-Monster aus dem MM auch haben, aber nur für Nahkampf-Angriffe.
Und dann kann der Gnoll einmal pro Begegnung chargen und +2 Schaden machen und doppelt so viel, wenn der Gnoll blutig ist.
Nein, wie spannend das alles und ungemein nützlich!
Das größte Problem dabei ist, dass man mit der Rasse eigentlich nur Nahkämpfer spielen kann und dann am besten solche, die gerne Melee Basic Attacks machen. Wenn man das mit den PHB-Rassen vergleicht, wird da peinlich drauf geachtet, dass solche Einschränkungen nicht passieren.
Außerdem haben die verschiedenartige Fähigkeiten. Der Eladrin kriegt nicht nur Teleport, sondern auch eine Fertigkeit. Der Drachengeborene kann nicht nur pusten, sondern bekommt auch Angriffsboni, wenn er blutet, und mehr HP pro Healing Surge. Dagegen ist der Keith Bakers Gnoll hier ein echter Langweiler.
Was tun?
Pack Attack geht einfach auf Melee als auch Ranged Attacks wie bei der Vorlage aus dem MM. Das ist so schon hinreichend schwierig herzustellen.
Ferocius Charge, die Encounter Power, darf natürlich auf jeden Fall nichts mit Nahkampf zu tun haben, also sagen wir einfach: Der Charakter kann sich um seine Bewegung bewegen und danach eine At-Will Attack Power benutzen. Wenn er blutet, bekommt er bei dem Angriff +2 auf Schadenswürfe (+4 ab Stufe 11, +6 ab Stufe 21).
Das ist dann beides tatsächlich für alle Charakterklassen nützlich.
Blood Fury kann man wohl wirklich streichen. Ein Spezialeffekt der angeht, wenn der Gnoll blutet, wird wohl reichen. Lieber irgendwas rein, das nichts mit Hauen zu tun hat.
Aber was können die denn noch? Nach Keiths fluffiger Beschreibung, die wirklich gut ist, sind alle Gnolle top fitt und echte Naturburschen. Na, dann kriegen sie eben was, wovon man nie genug bekommen kann: Skill Training und ums thematisch zu halten in Acrobatics, Athletics, Endurance, Nature oder Dugenoneering.
Da sollte für jeden was dabei sein und mit den beiden Fähigkeiten, auf die Gnolle Boni bekommen (Einschüchtern und Wahrnehmung) überschneiden die sich auch nicht.
Ich hab mich bei Tanelorn grade beschwert, dass Gnolle (aus dem Dragon 367) mechanisch ne echt blöde Rasse sind.
Ja, was hat sie denn?
+2 Con, +2 Dex
Move 7, Low-Light Vision
Soweit so gut. Und dann kommen drei Rassenfeatures, die alle nichts anderes tun, als Boni auf Schadenswürfe zu geben:
Eins gibt +2 dam, wenn der Gnoll blutig ist.
Dann das bekannte Pack Attack, das die Gnoll-Monster aus dem MM auch haben, aber nur für Nahkampf-Angriffe.
Und dann kann der Gnoll einmal pro Begegnung chargen und +2 Schaden machen und doppelt so viel, wenn der Gnoll blutig ist.
Nein, wie spannend das alles und ungemein nützlich!
Das größte Problem dabei ist, dass man mit der Rasse eigentlich nur Nahkämpfer spielen kann und dann am besten solche, die gerne Melee Basic Attacks machen. Wenn man das mit den PHB-Rassen vergleicht, wird da peinlich drauf geachtet, dass solche Einschränkungen nicht passieren.
Außerdem haben die verschiedenartige Fähigkeiten. Der Eladrin kriegt nicht nur Teleport, sondern auch eine Fertigkeit. Der Drachengeborene kann nicht nur pusten, sondern bekommt auch Angriffsboni, wenn er blutet, und mehr HP pro Healing Surge. Dagegen ist der Keith Bakers Gnoll hier ein echter Langweiler.
Was tun?
Pack Attack geht einfach auf Melee als auch Ranged Attacks wie bei der Vorlage aus dem MM. Das ist so schon hinreichend schwierig herzustellen.
Ferocius Charge, die Encounter Power, darf natürlich auf jeden Fall nichts mit Nahkampf zu tun haben, also sagen wir einfach: Der Charakter kann sich um seine Bewegung bewegen und danach eine At-Will Attack Power benutzen. Wenn er blutet, bekommt er bei dem Angriff +2 auf Schadenswürfe (+4 ab Stufe 11, +6 ab Stufe 21).
Das ist dann beides tatsächlich für alle Charakterklassen nützlich.
Blood Fury kann man wohl wirklich streichen. Ein Spezialeffekt der angeht, wenn der Gnoll blutet, wird wohl reichen. Lieber irgendwas rein, das nichts mit Hauen zu tun hat.
Aber was können die denn noch? Nach Keiths fluffiger Beschreibung, die wirklich gut ist, sind alle Gnolle top fitt und echte Naturburschen. Na, dann kriegen sie eben was, wovon man nie genug bekommen kann: Skill Training und ums thematisch zu halten in Acrobatics, Athletics, Endurance, Nature oder Dugenoneering.
Da sollte für jeden was dabei sein und mit den beiden Fähigkeiten, auf die Gnolle Boni bekommen (Einschüchtern und Wahrnehmung) überschneiden die sich auch nicht.
Montag, Januar 19, 2009
[B&B] Version 0.6
Nabend.
Seit eben steht (endlich) eine neue Version von B&B zum Download.
Klick mich. Ich bin ein PDF.
Zum ersten Mal hat das Regelwerk jetzt durchgehend Beispiele und zwar solche, die auch zu den aktuellen Regeln passen.
Wichtigste Neuerung sind die Zwischenspiele, die quasi die Verbindung aus Charakterszenen und Einflusswürfen darstellen.
Sie ähneln nun in etwa Enrichment Scenes bei With Great Power und zwar wird ein Stake Resolution benutzt, um Ressourcen (also hier Ladungen für Reserven) zu bekommen. Wer wissen möchte, wie sich das spielt, kann hier bei Tanelorn schauen.
Weitere Änderungen neben den bekannten (hier und hier) sind:
- Mooks heißen jetzt Gemeine. Sie haben nicht mehr [O][L][S][KO], sondern [O][O][KO]. Das reduziert den Verwaltungsaufwand enorm.
- Der Ermüdungswert ist gestrichen. Ein Held kann jetzt erst Pathos benutzen, sobald er eine Narbe hat.
- Korruption ist durch eine neue Art dagegen zu würfeln deutlich unberechenbarer.
- Es darf nur noch eine Reaktionsladung pro Runde ausgegeben werden. (D.h. keine Ausnahme zum Verteidigen.)
- Das Heilen von Schaden ist vereinfacht. Rettungswürfe fallen komplett weg.
- Manöver und schwächende Flüche sind gestrichen.
- Brennend ist mal wieder geändert.
- Es gibt eine neue Verstärkung für Angriffe: Unabwendbar verhindert, dass ein Verbündeter dazwischen springt, um das eigentliche Ziel zu schützen.
- Es gibt eine neue Beschränkung: Konter. Kann nur benutzt werden, wenn man sich zuvor gegen einen Angriff oder Fluch aktiv verteidigt hat.
- Beschränkung durch Glück ist nur noch -1. Dafür muss nur eine Ladung ausgegeben werden.
Noch immer hat niemand das Zitat aus Star Trek gefunden.
Tipp: Es stammt aus einem Kinofilm.
Seit eben steht (endlich) eine neue Version von B&B zum Download.
Klick mich. Ich bin ein PDF.
Zum ersten Mal hat das Regelwerk jetzt durchgehend Beispiele und zwar solche, die auch zu den aktuellen Regeln passen.
Wichtigste Neuerung sind die Zwischenspiele, die quasi die Verbindung aus Charakterszenen und Einflusswürfen darstellen.
Sie ähneln nun in etwa Enrichment Scenes bei With Great Power und zwar wird ein Stake Resolution benutzt, um Ressourcen (also hier Ladungen für Reserven) zu bekommen. Wer wissen möchte, wie sich das spielt, kann hier bei Tanelorn schauen.
Weitere Änderungen neben den bekannten (hier und hier) sind:
- Mooks heißen jetzt Gemeine. Sie haben nicht mehr [O][L][S][KO], sondern [O][O][KO]. Das reduziert den Verwaltungsaufwand enorm.
- Der Ermüdungswert ist gestrichen. Ein Held kann jetzt erst Pathos benutzen, sobald er eine Narbe hat.
- Korruption ist durch eine neue Art dagegen zu würfeln deutlich unberechenbarer.
- Es darf nur noch eine Reaktionsladung pro Runde ausgegeben werden. (D.h. keine Ausnahme zum Verteidigen.)
- Das Heilen von Schaden ist vereinfacht. Rettungswürfe fallen komplett weg.
- Manöver und schwächende Flüche sind gestrichen.
- Brennend ist mal wieder geändert.
- Es gibt eine neue Verstärkung für Angriffe: Unabwendbar verhindert, dass ein Verbündeter dazwischen springt, um das eigentliche Ziel zu schützen.
- Es gibt eine neue Beschränkung: Konter. Kann nur benutzt werden, wenn man sich zuvor gegen einen Angriff oder Fluch aktiv verteidigt hat.
- Beschränkung durch Glück ist nur noch -1. Dafür muss nur eine Ladung ausgegeben werden.
Noch immer hat niemand das Zitat aus Star Trek gefunden.
Tipp: Es stammt aus einem Kinofilm.
Samstag, Januar 03, 2009
Von Mechanismen, Waffen und Hürden
Halli-hallo-hallöle.
Zunächst möchte ich allen ein freudiges neues Jahr und freudige Feiertage gehabt zu haben wünschen.
Dann möchte ich mir heute einmal den Sinn an Mechanismen vornehmen, genau genommen den Sinn, den Mechanismen für mich erfüllen und wie sie mir persönlich zum erfüllten Rollenspiel beitragen.
Zunächst etwas Vorarbeit, denn viele mögen meinen, Mechanismen seien dazu da, um Dinge zu simulieren oder zu modellieren. Gemeint wird, dass man sich Mechanismen einsetzt, die mit gewissen Prozessen in der Fiktion zu korrelieren. Der Zweck dieser Mechanisierung ist, in Zukunft nicht mehr ad hoc über den Verlauf des so erfassten Prozesses entscheiden zu müssen.
Der Mechanismus ist also ein Mittel, um die Vorgänge in der Spielwelt verlässlich und objektiv zu machen, und wer dieser Auffassung folgt, kommt leicht zu folgenden Aussagen:
1) Mechanismen, die keine Anbindung an die Fiktion haben, sind offenbar bescheuert.
2) Es ist nicht so wichtig, den Mechanismus immer zu beachten, denn er wird vielleicht unter gewissen Bedingungen keine vernünftigen Ergebnisse liefern.
Ich persönlich benutze Mechanismen mit ganz anderer Zielsetzung. Fangen wir zunächst einmal mit Mechanismen an, die jede Anbindung an die Fiktion vermissen lassen. (Beispielsweise Budget/Fanmail bei PtA, die Regel 2 bei Seucor oder der Pool bei The Pool.)
Welchen Zweck haben also diese Mechanismen? Das werden, wie ich glaube schon viele erkannt haben: Sie regeln, ob ein Spieler etwas erzählen darf. Das Ziel ist also die Fiktion weiterzuentwickeln und mit dem Mechanismen wird ausgekämpft, wer am Drücker ist.
Die einzelnen Spielwerte sind demnach die Waffen, die benutzt werden, um sich das Erzählrecht zu erstreiten.
Was aber passiert unter dieser Prämisse, wenn man jetzt anfängt, Spielwerte in einer solchen Konstellation an Elemente der Fiktion zu binden? Also Dinge in der Fiktion mit Spielwerten zu modellieren?
Dann bekommen sie eine neue Qualität, denn um sein theoretisch erkämpftes Erzählrecht auch anzuwenden, muss der Spieler erstmal über die Modellierung drüber. Nehmen wir also mal an, da hat ein Charakter bei Pool den Trait schicken Trait Feuerball +3. Sein Ziel ist es den Gegner KO zu setzen, ohne ihn abzufackeln.
Da sagen einige, das sei unlogisch. Es wird also erkannt, dass die gewöhnliche Wirkung von Feuerbällen nicht so ganz zu Knüppel auf den Kopf zu passt. Der Erzählwunsch des Spielers reibt sich mit der gewöhnlichen Vorstellung von dem beschriebenen Wert. Und das ist auch gut so.
Denn das ist nicht als Problem zu sehen, sondern als Herausforderung. Aufgabe des Spieler ist nämlich jetzt sofort, eine vernünftige Erklärung zu finden, um das Ausknocken mit dem Feuerball in Einklang zu bringen. (Er könnte z.B. auf den Wagen mit Kartoffeln feuerballen, der zufällig grade vorbeifährt, um somit den Übeltäter mit einer Ofenkartoffel-Kanonade außer Gefecht zu setzen.)
Die Modellierung ist hier also kein Hilfsmittel, um sich das Leben einfacher zu machen, sondern stellt uns im Gegenteil Hürden in den Weg, weil sie immer wieder neu mit Sinn erfüllt werden will.
Und das tun zu können, ist dann ein Zeichen des Guten RollenspielersTM.
Zunächst möchte ich allen ein freudiges neues Jahr und freudige Feiertage gehabt zu haben wünschen.
Dann möchte ich mir heute einmal den Sinn an Mechanismen vornehmen, genau genommen den Sinn, den Mechanismen für mich erfüllen und wie sie mir persönlich zum erfüllten Rollenspiel beitragen.
Zunächst etwas Vorarbeit, denn viele mögen meinen, Mechanismen seien dazu da, um Dinge zu simulieren oder zu modellieren. Gemeint wird, dass man sich Mechanismen einsetzt, die mit gewissen Prozessen in der Fiktion zu korrelieren. Der Zweck dieser Mechanisierung ist, in Zukunft nicht mehr ad hoc über den Verlauf des so erfassten Prozesses entscheiden zu müssen.
Der Mechanismus ist also ein Mittel, um die Vorgänge in der Spielwelt verlässlich und objektiv zu machen, und wer dieser Auffassung folgt, kommt leicht zu folgenden Aussagen:
1) Mechanismen, die keine Anbindung an die Fiktion haben, sind offenbar bescheuert.
2) Es ist nicht so wichtig, den Mechanismus immer zu beachten, denn er wird vielleicht unter gewissen Bedingungen keine vernünftigen Ergebnisse liefern.
Ich persönlich benutze Mechanismen mit ganz anderer Zielsetzung. Fangen wir zunächst einmal mit Mechanismen an, die jede Anbindung an die Fiktion vermissen lassen. (Beispielsweise Budget/Fanmail bei PtA, die Regel 2 bei Seucor oder der Pool bei The Pool.)
Welchen Zweck haben also diese Mechanismen? Das werden, wie ich glaube schon viele erkannt haben: Sie regeln, ob ein Spieler etwas erzählen darf. Das Ziel ist also die Fiktion weiterzuentwickeln und mit dem Mechanismen wird ausgekämpft, wer am Drücker ist.
Die einzelnen Spielwerte sind demnach die Waffen, die benutzt werden, um sich das Erzählrecht zu erstreiten.
Was aber passiert unter dieser Prämisse, wenn man jetzt anfängt, Spielwerte in einer solchen Konstellation an Elemente der Fiktion zu binden? Also Dinge in der Fiktion mit Spielwerten zu modellieren?
Dann bekommen sie eine neue Qualität, denn um sein theoretisch erkämpftes Erzählrecht auch anzuwenden, muss der Spieler erstmal über die Modellierung drüber. Nehmen wir also mal an, da hat ein Charakter bei Pool den Trait schicken Trait Feuerball +3. Sein Ziel ist es den Gegner KO zu setzen, ohne ihn abzufackeln.
Da sagen einige, das sei unlogisch. Es wird also erkannt, dass die gewöhnliche Wirkung von Feuerbällen nicht so ganz zu Knüppel auf den Kopf zu passt. Der Erzählwunsch des Spielers reibt sich mit der gewöhnlichen Vorstellung von dem beschriebenen Wert. Und das ist auch gut so.
Denn das ist nicht als Problem zu sehen, sondern als Herausforderung. Aufgabe des Spieler ist nämlich jetzt sofort, eine vernünftige Erklärung zu finden, um das Ausknocken mit dem Feuerball in Einklang zu bringen. (Er könnte z.B. auf den Wagen mit Kartoffeln feuerballen, der zufällig grade vorbeifährt, um somit den Übeltäter mit einer Ofenkartoffel-Kanonade außer Gefecht zu setzen.)
Die Modellierung ist hier also kein Hilfsmittel, um sich das Leben einfacher zu machen, sondern stellt uns im Gegenteil Hürden in den Weg, weil sie immer wieder neu mit Sinn erfüllt werden will.
Und das tun zu können, ist dann ein Zeichen des Guten RollenspielersTM.
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