Montag, Juli 19, 2010

Nachtrag zur Zugänglichkeit

Moin.

In meinem letzten Beitrag habe ich einige Thesen zur Zugänglichkeit von Regeln aufgestellt.

Unter anderem, dass die Repräsentation im Spielmaterial, beispielsweise auf dem Charakterblatt da nützt.

Das funktioniert allerdings nur, wenn die Repräsentation für genau eine Regel steht. Bei einem Wert auf dem Charakterblatt darf es also nur genau eine Regel geben, die damit zusammenhängt.

Fällt mir auf, weil ich grade mal Reign in der Hand hatte. Da haben die Companies vier Attribute. Um dann etwas zu tun, würfelt man nicht etwa auf eins davon, sondern auf eine Summe. Und die lassen sich nicht beliebig frei kombinieren, sondern es gibt eine feste Liste von Aktionen, die jeweils ein gewisses Paar von Attributen festgelegt ist. Und diese Paarung ist häufig nicht offensichtlich.

Diesen Spaß findet man auch in einigen WoD-Produkten. Seitwärts durch ein Geistertor wechseln ist Presence + Intelligence. Ja, ne. Is klar.

Damit geht der gesamte Wert der Repräsentation flöten. Man muss sogar noch mehr Aufwand treiben, um zu erklären, was zur Hölle jetzt Ausstrahlung und Intelligenz mit dem Öffnen einer Tür zu tun haben.

2 Kommentare:

Rollenspiel hat gesagt…

Dafür ist das System eben sehr flexibel. Was Intelligenz mit dem öffnen von Türen zu tun hat? Also (ich improvisiere jetzt Mal, D&D goes World of Darkness) Int+THievery anstelle Dex+Thievery?

Das ist doch offensichtlich: Bei Dex+Thievery stellt der GM die manuelle Geschicklichkeit in den Vordergrund. Es geht darum zum Beispiel ein komplexes mechaniches Schloss zu knacken oder einen Mechanismus richtig zu bedienen.

Int+Thievery hingegen stellt die verstandesmässige Leistung in den Vordergrund. Es könnte sich um ein elektronisches Schloss handeln, bei dem die Geschicklichkeit nahezu irrelevant ist, dafür aber eine intelligente Vorgehensweise wichtig.

Und die Repräsentation auf dem Charakterblatt geht doch in Ordnung. Skills verweisen ja nicht direkt auf Attribute und Punkte zusammenzählen kann ja wohl noch jeder Spieler. Ich empfinde das nicht als nennenswertes Hinderniss.

Natürlich ist es schon von Vorteil, wenn die Beziehung eindeutig ist. D&D 4 zieht je 2 Attribute in einer Defense zusammen und das Charakterblatt hat hier ein fokussierendes Designelement eingebaut. Das ist nett, aber nicht wirklich nötig und auch nicht so hilfreich, dass man nicht mit Leichtigkeit darauf verzichen könnte.

Oftmals geht es einfach nicht und oft ist es einfach nicht so wichtig

Stefan / 1of3 hat gesagt…

Da hast du meine Kritik jetzt falsch verstanden. Solange man alles kombinieren kann, wie man will, ist ja alles gut.

In dem genannten Beispiel geht das eben nicht. Es ist Intelligence+Presence. Nichts anderes. Und dazu sind das auch noch zwei Attribute, wo wirklich niemand drauf kommt, wenn er das Spiel spielt.